Speyer Stoffhaus: Neue Planung bei künftigem Mieter nach Explosion

Stark beschädigt: Wehrleute nach der Explosion im Gebäude.
Stark beschädigt: Wehrleute nach der Explosion im Gebäude.

Der Wiederaufbau des ehemaligen Stoffhauses in der Wormser Straße nach einer Explosion im August wird zur Hängepartie. Die Kosmetikmanufaktur Shaoyun als künftiger Mieter äußert sich jetzt zu Gerüchten, sie suche Alternativen.

Wie sehr die Verzögerungen sein Unternehmen wirtschaftlich treffen, hatte Shaoyun-Geschäftsführer Daniel Laschkari schon im Herbst 2022 deutlich gemacht. Das Speyerer Unternehmen saß bereits auf gepackten Koffern, als sich im Sommer das Unglück ereignete. Heute ist es im Kornmarkt räumlich sehr begrenzt eingemietet. Im ehemaligen Stoffhaus in der Wormser Straße sollte die Produktion der eigenen Kosmetikprodukte deutlich ausgeweitet werden – das ist bisher alles nicht möglich. „Wir warten nun seit zwei Jahren“, sagt Laschkari über das für sein Unternehmen so wichtige Projekt. Zum Zeitpunkt der Explosion war der Umbau weit gediehen. Er werde jetzt aber noch die Reparatur des beim Unglück stark beschädigten städtischen Gebäudes abwarten, teilt er auf Anfrage mit.

„Wir haben uns entschieden, vorerst in den jetzigen Räumlichkeiten zu bleiben. Das ist günstiger als zwischenzeitlich umzuziehen“, erklärt Laschkari. Die Herstellung der eigenen Cremes und Lippenstifte solle Ende März wieder aufgenommen werden – wenn auch in deutlich kleineren Stückzahlen und mit kleineren Maschinen als eigentlich in der Wormser Straße geplant. Auch Kosmetikbehandlungen seien derzeit aus räumlichen Gründen nicht möglich; Shaoyun setze daher verstärkt auf Messebesuche, um seine Produkte bekannter zu machen für die Zeit, in denen der Geschäftsbetrieb ausgeweitet werden könne.

Hoffnung auf 2023

Sie hofften auf einen Umzug in die Wormser Straße in diesem Jahr, so die Planung von Laschkari und seiner Partnerin und Firmeninhaberin Shaoyun Liang. „August bis November“, schätzt Laschkari – ohne von der Stadt bisher eine Bestätigung erhalten zu haben. Sieben Mitarbeiter zähle Shaoyun heute, mindestens fünf bis sechs weitere sollten hinzukommen, wenn in der Wormser Straße produziert wird. Zuvor müssen Arbeiter im Auftrag der Stadt die Schäden beseitigen. Zuletzt waren defekte Teile ausgebaut worden. Am stärksten waren die Schäden im Keller und Erdgeschoss. Schon vor der Explosion waren die Baukosten auf 1,8 Millionen Euro beziffert worden.

Wie genau die Explosion mit zwei verletzten Bauarbeitern im August zustande gekommen war, soll schon länger ein Gutachten klären. Dessen Ergebnis war zuerst im November erhofft worden, lag aber im Januar immer noch nicht vor. Dies sagte auf Anfrage Hubert Ströber, Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal, der für die strafrechtliche Bewertung des Vorfalls auf die Experteneinschätzung angewiesen ist.

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