Speyer Trainer Schmitt um den Schlaf gebracht
MAINZ. Zum Rückrundenauftakt hat Erstregionalligist HC Blau-Weiß Speyer am Samstag die kampfbetonte und hektische Partie bei Schott Mainz mit 7:9 (3:6) verloren.
„Ein solches Spiel, das mir eine schlaflose Nacht bereitete, habe ich seit Jahren nicht mehr erlebt“, sagte Speyers Trainer Peter Schmitt im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Rote und Gelbe Karten sowie ein blutüberströmt ausscheidender HC-Kapitän Timo Breuer sah er neben den schwachen Schiedsrichterleistungen als negative Höhepunkte. Glücklicherweise habe sich die Verletzung Breuers nur als aufgeplatzte Augenbraue herausgestellt – unverzüglich in der Universitätsklinik Mainz genäht, berichtete Coach Schmitt. Positiv habe sich der kurzfristige Einsatz Manuel Kreckels ausgewirkt. Trotz zweimonatigem Trainingsrückstand stellte er die Rheinhessen-Abwehr vor riesige Probleme. Wegen einer Autobahnvollsperrung gestaltete sich die Anreise etwas schwierig. Eine Sperre in den Köpfen der Spieler habe zu dem schier aussichtslosen 0:5-Rückstand nach 13 Minuten geführt. „Wir waren in der Anfangsphase überhaupt nicht auf dem Feld“, sagte Schmitt: „Völlig unkonzentriert haben wir dem Gegner durch unerklärliche individuelle Fehler die Gegentreffer fast geschenkt.“ Nach Doppelpass mit Sebastian Blatt glückte Dennis Paul das 1:5 (16.). Schmitt: „Das war das Hallo-Wach-Zeichen.“ Auf Vorlage von Nico Röder verkürzte Florian Schwerer auf 2:5 (21.). Nach Strafecke stand es 6:2 (24.). Röder schaffte postwendend den Anschluss (25.). Unverständliche Entscheidungen der Unparteiischen hätten die Emotionen dann auf dem Feld und den Rängen zum Überkochen gebracht: „Der Halbzeitpfiff kam zur rechten Zeit, um die Gemüter zu beruhigen.“ Im zweiten Abschnitt schaffte Speyer durch Kreckel (42.) und Röder (44.) den Anschluss zum 5:6. Nun überschlugen sich die Ereignisse: Karsten Halling kassierte eine Zeitstrafe, nachdem er sich nach mehreren unfairen Attacken revanchierte (47.). Breuer schied verletzt aus (47.). Torhüter Jan-Hendrik Kettemann kassierte nach einem laut Schmitt zu Unrecht als Tätlichkeit bewerteten Abwehrversuch eine Matchstrafe (48.). Schwerer ging zwischen die Pfosten und kassierte sofort das 5:7. Zwei Strafecken für das nun überlegene Speyer brachten nichts ein. Schott nutzte zwei Konter zum 9:5. Schwerer und Kreckel verkürzten auf 7:9. In den Schlussminuten vergaben die Domstädter zwei weitere Strafecken und das mögliche Remis. „Das war unser bestes Spiel. Uns fehlt einfach mal die Initialzündung einer Führung. Neun Ecken nutzten wir nur zu zwei Toren. Allein damit hätten wir das Spiel für uns entscheiden müssen“, teilte Schmitt mit, der mit einer Zwei-Spiele-Sperre für Keeper Kettemann rechnet. (dsch)