Kommentar Umgang mit Stiftungsvermögen: Erstaunlich freigiebig

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Sehr löblich, dass die Stadt aktiv Wirtschaftsförderung betreibt. Bedenklich ist aber, wie sie dabei mit Stiftungsvermögen umgeht.

Die Speyerer Waisenhausstiftung ist eine gute Sache. 1799 gegründet, werden aus den Erträgen ihres Vermögens bedürftige Kinder und Waisen in der Stadt unterstützt. Die Obhut über die Stiftung obliegt der Kommune, die verpflichtet ist, sorgsam mit dem ihr anvertrauten Geld umzugehen. Dabei das Guthaben der Institution zu erhalten und zu mehren, gehört zum Auftrag. Da mutet es seltsam an, wie offenbar geradezu unbekümmert 1,6 Millionen Euro in den Umbau eines Gebäudes gesteckt wurden, ohne dass eine verbindliche, schriftliche Vereinbarung vorgelegen hat. So wie es die Stadt darstellt, formte sie eine Immobilie nach den Wünschen eines bestimmten Unternehmens – und konnte sich nicht wirklich sicher sein, dass dieses hinterher auch in das Gebäude einzieht, zu Konditionen, wie sie die Stadt gerne hätte. Würde ein Privatmann ähnlich sorglos agieren, er wäre mit dem Klammerbeutel gepudert. Es entsteht der Eindruck, dass die komplexe Sanierung des „Stoffhauses“ der Verwaltung über den Kopf gewachsen ist. Nun sind die städtischen Gremien gefragt, sich die Sachlage genauer anzusehen. Immerhin geht es um viel Geld, das nun für mildtätige Zwecke fehlt.

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