Speyer RHEINPFALZ Plus Artikel Streit um „Stoffhaus“-Sanierung: Von der Goldgrube zum Millionengrab?

Bild der Verwüstung: Am 25. August 2022 kommt es im ehemaligen „Stoffhaus“ in der Wormser Straße zu einer Explosion. Ein Handwer
Bild der Verwüstung: Am 25. August 2022 kommt es im ehemaligen »Stoffhaus« in der Wormser Straße zu einer Explosion. Ein Handwerker soll eine Leitung angeflext haben, in der sich Gas befand.

Seit Jahren und mit viel Aufwand baut die Stadt Speyer das durch eine Gasexplosion beschädigte ehemalige „Stoffhaus“ in der Wormser Straße um. Einziehen sollte die Kosmetik-Manufaktur „Shaoyun“. Nun hat die Stadt einen Rückzieher gemacht und spricht von Vertrauensbruch. Die verhinderten Mieter sehen sich getäuscht. Ein Rechtsstreit droht.

„Ich fühle mich, gelinde gesagt, verarscht“, sagt Shaoyun Liang am vergangenen Montag in ihrem Laden im Kornmarkt und kann die Tränen nur mit Mühe zurückhalten. Es sind Tränen der Verzweiflung, der Enttäuschung – und der Wut. Die 53-jährige Inhaberin der Kosmetik-Manufaktur „Shaoyun Natural Health & Beauty“ hat soeben erfahren, das die Stadtverwaltung die Zusammenarbeit mit ihr und ihrem Ehemann Daniel Laschkari öffentlich aufgekündigt hat.

In der Verlautbarung ist zu lesen, dass die Stadt vom angedachten Mietvertrag mit den Kosmetik-Experten „Abstand nehme“. Grund sei das „Verhalten der Unternehmensführung“, das einem „vertrauensvollen Mietverhältnis“ die Basis entzogen habe. Es ist die Rede von „Drohungen“, „Unterstellungen“, „haltlosen Vorwürfen“. Fürs „Stoffhaus“ in der Wormser Straße 8 werde nach einer alternativen Nutzung gesucht. Was ist da passiert?

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Kommentar

Umgang mit Stiftungsvermögen: Erstaunlich freigiebig

Die Geschichte beginnt mit einem Erfolg: Die gebürtige Chinesin Liang, die seit 2011 in Speyer ihr Geschäft betreibt, entwickelt nach langem Experimentieren einen Lippenstift, der nach ihren Worten keine Chemie, sondern rein natürliche Zutaten enthält. Das Produkt, das sie selbst herstellt, kommt auf Messen und bei Kunden an, die Nachfrage wächst rasch. Gemeinsam mit ihrem Partner Laschkari sucht sie nach Räumen, um den Betrieb zu vergrößern. Wichtig ist beiden: Ihr Produktportfolio soll „Made in Speyer“ bleiben.

Sanierung gegen Mietvertrag

Da hat die städtische Wirtschaftsförderung eine Idee: Das „Stoffhaus“ steht seit Anfang 2019 leer, ob das nicht eine geeignete Immobilie wäre? Das Gebäude, das der kommunalen Waisenhausstiftung gehört, müsse zwar erst von Grund auf saniert werden. Doch das könne sogar nach den Erfordernissen der Kosmetik-Manufaktur erfolgen, werben die Wirtschaftsförderer. Die Umbaukosten würden aus dem Stiftungsvermögen finanziert. Im Gegenzug sollen Liang und Laschkari einen Mietvertrag über zehn Jahre unterschreiben. Damit würde sich für die Stiftung die Investition lohnen, zugleich würde eine aufstrebende Firma in der Domstadt gehalten. Man wird sich rasch einig: mündlich, nicht schriftlich. Das wird noch wichtig sein.

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