Speyer Vegetarier und Veganer auf der Herbstmesse: Ohne Speck und Butter

Bei Dennis Wittmann gibt es vegetarische Pfälzer Dampfnudeln sowie vegane Kartoffel- und Kürbissuppe.
Bei Dennis Wittmann gibt es vegetarische Pfälzer Dampfnudeln sowie vegane Kartoffel- und Kürbissuppe.

Bratwurst und Burger, Steak und Schaschlik – die Herbstmesse in Speyer hat einiges gegen Hunger zu bieten. Ganz schön fleischlastig? Stimmt. Aber in der Kirmes steckt auch ganz viel Veggie.

„Und was bekommen die Vegetarier?“ Die Frage, die die Beigeordnete und bekennende Nicht-Fleischesserin Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) beiläufig im Vorfeld der Herbstmesse stellte, weckte den Erkundungstrieb der RHEINPFALZ. Soviel vorweg: Die Suche war – zumindest teilweise – von Erfolg gekrönt.

Champignons und Pommes

Champignons und Pommes. Die Alternative zu Fleisch auf dem Teller ist schon etwas älter und für den Gaumen der Veggie-Freunde zunehmend langweilig trotz variabler Toppings wie Bernaisesoße, Chili oder Zwiebeln. Die Schaustellerbranche hat reagiert, ist beim konzentrierten Rundgang festzustellen.

Im Besonderen Vegetarier haben es leicht, Abwechslung im Messealltag zu finden. Langos mit Apfelmus oder Knobisalz, Crêpes mit unterschiedlicher Füllung, Pizza Margaritha – da geht schon was. Hoch im Kurs – nicht nur bei fleischlos Lebenden: die Dampfnudel.

Vegane Reibekuchen

„Wir haben während Corona damit angefangen, um uns in der Zeit über Wasser zu halten“, berichtet der Speyerer Schausteller Dennis Wittmann. Eine gute Entscheidung, denn er selbst merkt: „Es kommen immer häufiger Nachfragen, ob Speck oder Butter in unseren Produkten sind.“ Bei der Dampfnudel, klar, sind Veganer raus. Das Ei ist das Problem. Auch bei der Kürbissuppe sieht es für die Strengen düster aus: wegen der Milch. Vegetarier sind jedoch immer noch im Rennen. Beide Essensgruppen können bei Wittmanns Kartoffelsuppe zuschlagen. „Wir haben bewusst keinen Speck, Würstchen oder Sahne genutzt“, betont der Beschicker und ergänzt: „Wir müssen schon schauen, dass wir allen Zielgruppen gerecht werden.“ Wer nicht löffeln möchte, kann an anderer Stelle auf dem Platz Reibekuchen aus frischen Kartoffeln knabbern.

Schokofrüchte zartbitter

Das findet auch Bettina Trost. Mit ihrem Mann Jürgen betreibt sie die Tropic Bar, an der es unter anderem Schokofrüchte gibt. „Natürlich“, reagiert sie direkt auf die Nachfrage nach veganen Köstlichkeiten. „Zu jedem Fruchtspieß gibt es diese Variante“, erklärt Bettina Trost. Und wie? Die Antwort ist logisch: „Für den Überzug der Früchte benutzen wir reine Zartbitterschokolade ohne Milchanteil.“ Für Trost ist wichtig, jeden Kunden mit seinen Anliegen ernst zu nehmen. Und wer der Schokolade nicht traut, greift zum – zuckerumgarnten, aber schmackhaften – Liebesapfel oder zum frisch gepressten Orangensaft.

Wer es knackig mag, greift zur Allzweckwaffe: Mais. Als Kolben oder im Becher – für die, die kein Fleisch essen, ist das Gemüse immer eine Alternative, weiß Schausteller Ernst Schramm. Das beliebteste Würzmittel? Butter. Und die gibt es sogar in veganer Variante.

Info

Die Herbstmesse findet noch bi zum 3. November auf dem Messplatz statt

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