Speyer Verdient. Aber zu hoch?

Der Ball zappelt im Netz, es steht 1:0: Torschütze Lukas Metz (blaues Trikot) behielt die Ruhe, nachdem er zuvor den gegnerische
Der Ball zappelt im Netz, es steht 1:0: Torschütze Lukas Metz (blaues Trikot) behielt die Ruhe, nachdem er zuvor den gegnerischen Torwart hatte aussteigen lassen.

«RÖMERBERG.» Der Platz war schuld. Zu einem großen Teil zumindest. Das meinte der eine, Pfeddersheims Trainer Marc Heidenmann. „Auf dem mussten beide spielen“, entgegnete der andere, Ralf Schmitt, Trainer des TuS Mechtersheim, der die TSG Pfeddersheim gestern im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga mit 4:0 (2:0) geschlagen hat.

„Zu hoch, wenngleich verdient“, erklärte Heidemann, der sein Team nicht den Fußball spielen sah, den es sonst am liebsten spielt: „Das ging auf diesem schlechten Untergrund nicht. Uns sind viele Bälle versprungen. Aber ich wollte unsere Spielweise nicht den Gegebenheiten hier anpassen, auch weil wir sowohl nach dem Anpfiff wie auch nach der Pause ganz gut im Spiel waren. Aber wir haben dem Gegner die Tore durch unsere individuellen Fehler quasi geschenkt.“ Anders bewertete Schmitt das Geschehen. Er wollte sich die Leistung seiner Mannschaft nicht kleinreden lassen: „Wir haben gegen einen sehr starken Gegner, der sich über viel Ballbesitz definiert, sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Außerdem haben wir gut nach vorne umgeschaltet. Das war eine couragierte Leistung meines Teams. Daher fiel der Sieg am Ende hoch aus, war aber verdient.“ Mit Blick auf sein Gegenüber erwähnte er: „Auch unserem Spiel kommt der Platz hier, von dem wir wissen, dass er schlecht ist, nicht entgegen.“ Hätte sein Team, das vom fleißigen Kazuaki Nishinaka offensiv angetrieben wurde, so manche Chance noch besser zu Ende gespielt, das Ergebnis hätte auch noch deutlicher ausfallen können. Dennoch begaben sich alle Anhänger der Blauen hochzufrieden auf den Heimweg, weil zunächst Lukas Metz auf der linken Außenbahn im Vollsprint an TSG-Torwart Patrick Ludy vorbeiging und traf (23.), dann Torjäger Eric Veth Yasin Özcelik bediente (26.) und nach der Pause Veth gleich zweimal nur noch einschieben musste, wobei Özcelik beim 3:0 wieder wachsam und schlitzohrig genug war, um aus einem Missverständnis der als Dreierkette formierten Gästeabwehr Profit zu schlagen. Die Viererkette der Gastgeber ließ wenig zu. Als es im Anschluss an eine Ecke nach dem einzigen größeren Fehler in der TuS-Defensive mal gefährlich wurde, war Torwart Peter Klug da und rettete gegen Florian Lutz, der am Fünfmeterraum zum Abschluss gekommen war. Mechtersheim sprang damit an Pfeddersheim vorbei auf den dritten Tabellenrang, kann aber heute wieder auf Rang fünf zurückfallen, sollte die Konkurrenz aus Mainz und Koblenz dreifach punkten.

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