Speyer Vorschlag aus der Politik: Mensch-Tier-Bestattungen auf Speyerer Friedhof

Friedhof Speyer: künftig mit Tier-Mensch-Bereich?
Friedhof Speyer: künftig mit Tier-Mensch-Bereich?

In seiner ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode hat der Stadtrat Speyer die Einrichtung eines Friedhofsausschusses beschlossen, den es zuvor nicht gab. In der zweiten Sitzung könnte für diesen gleich die Tagesordnung gefüllt werden: Linke und CDU unterbreiten Vorschläge.

Beide Fraktionen haben Prüfanträge eingereicht, die der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 5. September (17 Uhr, Stadtratssitzungssaal), in den Friedhofsausschuss verweisen könnte. Der Linken geht es darum, ob eine gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier auf dem Speyerer Friedhof ermöglicht werden könnte. Beantragt wird die rechtliche Prüfung und die Einleitung möglicher Schritte.

Laut Linke werden Mensch-Tier-Bestattungen in Deutschland immer beliebter. Dabei werde die Urne eines Menschen und eines Haustiers in einem gemeinsamen Grab beigesetzt. Die Vermutung der Fraktionsmitglieder Aurel Popescu und Cornelia Faust, zu dem Trend: „Durch die zunehmende Vereinsamung von Menschen wird das Haustier immer häufiger zum Sozialpartner. Entsprechend steigt der Wunsch, gemeinsam mit dem geliebten Tier bestattet zu werden.“

Beispiele in anderen Orten

In Deutschland gebe es solche Bestattungen seit 2015, aber nur an einzelnen Standorten – und in diesen Fällen entweder auf „normalen“ Friedhöfen mit abgetrennten Bereichen für die Mischgräber oder in eigenen Ruhestätten, die nur diese Bestattungsform ermöglichen. In dem Prüfantrag sind Vorbilder in Hamburg, Essen, Ladenburg, Jena, Bergisch-Gladbach, Magdeburg, Görlitz oder Grefrath und als einziger Standort in Rheinland-Pfalz Braubach bei Koblenz genannt. Das Bestattungsgesetz für das Bundesland thematisiere diese alternative Form nicht, aber wegen des Präzedenzfalles könne sie „auf dem Friedhof in Speyer voraussichtlich nicht verwehrt werden“, so die Linke.

Ein anderes Anliegen im Zusammenhang mit dem Friedhof wurde auf Bitte der CDU auf die Tagesordnung gesetzt. Die Christdemokraten schlagen die Einrichtung eines mobilen Begleitdienstes für Friedhofsbesuche von Senioren vor. Dafür gebe es Bedarf und ein erfolgreiches Vorbild in Köln, das den Betroffenen unter anderem bei der Trauerbewältigung helfe. Die CDU nennt in ihrem Prüfantrag ehrenamtliche Helfer, gemeinnützige Organisationen, die beiden Gemeindeschwestern oder Altenheime als mögliche Partner. „Die Kosten für die Inanspruchnahme des Dienstes könnten durch öffentliche Mittel, Spenden oder Förderprogramme und gegebenenfalls einen kleinen Eigenanteil der Nutzer gedeckt werden.“

x