Speyer / Kirrweiler Weinzehnt schafft Sympathie für Kirrweiler

Weinzehnt: Delegation aus Kirrweiler mit Georg und Luisa Weis im Domnapf am Tag der Weinfest-Eröffnung in ihrem Heimatort in Spe
Weinzehnt: Delegation aus Kirrweiler mit Georg und Luisa Weis im Domnapf am Tag der Weinfest-Eröffnung in ihrem Heimatort in Speyer.

Am Freitagnachmittag ist in Speyer der Weinzehnt aus Kirrweiler übergeben worden. Die Naturalabgabe aus dem bischöflichen Weinberg in der Südpfalz-Gemeinde fiel etwas geringer aus als in den Vorjahren.

„Das Weinjahr 2023 war nicht einfach“, berichtete Meike Schwaab vom Weingut Matt-Schwaab in Kirrweiler, das in diesem Jahr den Weinzehnt liefert. Die zwei mal 128 Flaschen des 2023er Grauer Burgunder Classic für den Bischof und den Weihbischof von Speyer stellen ein Zehntel des Ertrags im bischöflichen Weinberg in den Flegeläckern dar. Die Anzahl lag leicht unter dem Schnitt der Vorjahre, so Ortsbürgermeister Rolf Metzger. „Wir mussten vorselektieren“, berichtete Schwaab. Herausgekommen sei ein fruchtiger Tropfen mit einer Aromenpalette von Haselnuss über Mango und Banane bis Pfirsich. Er kann in dem Weingut für 7 Euro pro Flasche als Sonderedition erworben werden.

Weihbischof dankt mit Gebet

Weihbischof Otto Georgens beschrieb die Abgabe, die er und Bischof Karl-Heinz Wiesemann für repräsentative Anlässe verwenden und weiterverschenkt, als „Geben und Nehmen“. Das Bistum werbe damit für den Weinort. „Wir haben so schon große Sympathie für Kirrweiler erreicht.“ Bürgermeister Metzger kündigte an, dass das Dorf den Rebensaft stellen würde, wenn in Speyer die nächste Domnapf-Füllung ansteht.

Der Weinzehnt wurde mit einer großen Delegation aus Kirrweiler im Pferdefuhrwerk über die Maximilianstraße angeliefert. Blasmusik spielte auf, der Weihbischof dankte mit einem Gebet auf Pfälzisch. Schaulustige verkosteten den Rebensaft am Domplatz. Die Tradition wurde 2011 wiederbelebt und geht darauf zurück, dass in früheren Jahrhunderten der Zehnt im fürstbischöflichen Weinkeller in Kirrweiler entrichtet, dort ausgebaut und anschließend nach Speyer gebracht wurde. Daran erinnerten am Freitag in einem kleinen Theaterstück im Domnapf auch Georg Weis und Tochter Luisa – wohl zum letzten Mal, wie der Vater ankündigte. pse

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