Speyer Zur Sache: Die Misere der SPD

Ursprünglich hat sich die Sozialdemokratische Partei Deutschlands 1863 als sozialistische Arbeiterpartei gegründet. Als älteste Partei Deutschlands hat die SPD vier politische Systeme überdauert. Sie hat in der Bundesrepublik mit Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder drei Bundeskanzler gestellt. Bei der jüngsten Bundestagswahl hat die Partei mit 20,5 Prozent der Wählerstimmen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. „Die SPD geht in die Opposition“, verkündet Kanzlerkandidat und Parteichef Martin Schulz am Abend der verlorenen Bundestagswahl im September 2017. CDU/CSU, Grüne und FDP verhandeln bis zum spontanen Austritt der Freien Demokraten eine mögliche „Jamaika“-Koalition. Die Regierungsbildung steht in den Sternen. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (SPD) bewirkt die Kehrtwende: Die SPD tritt mit dem Votum der Mitglieder in Verhandlungen für eine weitere große Koalition mit CDU/CSU ein. 66 Prozent der SPD-Delegierten stimmen zu. Im Februar steht der Koalitionsvertrag. Der Wechsel an der SPD-Parteispitze und damit ein weiterer Parteitag stehen an. Andrea Nahles folgt im April auf Martin Schulz, der das angestrebte Regierungsamt des Außenministers aufgibt. Die SPD ist derzeit in elf Bundesländern an der Regierung beteiligt, in sieben stellt sie – wie in Rheinland-Pfalz – den Regierungschef. Aktuell gibt es knapp 450.000 Sozialdemokraten in Deutschland.

x