Speyer Zur Sache: Zentrale Stelle für Vereine im Kreis Thema im Kreisausschuss

Brauchen die Vereine im Landkreis Germersheim eine professionelle zentrale Stelle, um ihre bürokratische Arbeit leichter bewältigen und eher Aktive für Führungsämter gewinnen zu können? Diese Frage beantwortet Martin Brandl (CDU) klar mit „ja“ und hat an den Kreistag den Antrag gestellt, eine „Leit- und Servicestelle Ehrenamt“ bei der Kreisverwaltung einzurichten. Im Kreisausschuss stieß der CDU-Fraktionsvorsitzende auf ein grundsätzlich positives Echo. Und auf „Aber“. Die rund 60.000 Euro zusätzlichen Personalkosten pro Jahr sieht Annette Krysmansky (Grüne) kritisch. Sie verweist auf die Dachverbände der Vereine, die die Aufgabe hätten, ihren Mitgliedsvereinen Wissen und notwendige Verwaltungsprozesse zu vermitteln. Landrat Fritz Brechtel (CDU) sprang Brandls Antrag argumentativ zur Seite. „Eine Stelle für Unterstützung des Ehrenamtes rechnet sich“, sagte Brechtel. Das Ehrenamt übernehme viele Aufgaben, die die Kommunen im Hauptamt gar nicht mehr leisten könnten. Brechtel nannte als Alternative zur professionellen Leitstelle eine Art kreisübergreifende Kulturgemeine oder ein Ortskartell. Das könnte man auf Kreisebene einrichten. Uwe Schwind (Jockgrim/SPD), stellte die Frage, ob solch eine Stelle beim Kreis richtig angesiedelt sei oder ob sie auf die Ortsgemeindeebene gehöre, wo sich das Vereinsleben abspielt. Reinhard Scherrer (Hagenbach/SPD) hält diese Unterstützung für eine gesellschaftliche Aufgabe. „Die Probleme für Vereine, vor allem für große Vereine, werden immer größer“, verwies Scherrer auf ausufernde Bürokratie. Norbert Knauber (Steinweiler/CDU), bei der Sparkasse selbst mit den Finanzen mehrerer hundert Vereine befasst, unterstützte aus dieser Erfahrung heraus den Vorschlag: „Die Leute müssen wissen, wo sie die Werkzeuge für die Vereinsführung finden “, sagte Knauber. Brandl verweist in seinem Antrag auf die „Leitstelle Älter werden“, die bei der Kreisverwaltung eingerichtet worden sei. Damit sei es gelungen, ein ehrenamtliches Netzwerk der Seniorenarbeit auszubreiten. So ähnlich stelle er sich die Wirkung einer „Leit- und Servicestelle Ehrenamt“ vor. Gerade ein reges Vereinsleben biete gesellschaftliche Gemeinschaftsstrukturen, was für viele Menschen auch „Heimat“ bedeute, so Brandl.

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