Speyer Zweite Serenade beim Musikfest der Staatsphilharmonie

Im Alten Stadtsaal beim Musikfest Christopher Houlding dirigiert Blechbläser der Staatsphilharmonie.
Im Alten Stadtsaal beim Musikfest Christopher Houlding dirigiert Blechbläser der Staatsphilharmonie.

Auf die Lebenslust ist jetzt das Vergnügen gefolgt beim Speyerer Musikfest der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. So suggerierten es zumindest die Programmmottos der beiden Serenaden im Alten Stadtsaal. Nach dem beglückenden Konzert eines philharmonischen Streicherensembles mit Repertoiresäulen romantischer Herkunft hatten am zweiten Abend die Blechbläser des Orchesters (gemeinsam mit befreundeten Kollegen) das Wort.

Mitwirkende waren die beiden Hornisten Stefan Berrang und Andreas Klebsch; Marc Kienle, Matthias Seitz, Klaus Wendt, Magdalena Rosenberg, und Peter Maaßen (Trompete); Jürgen Schaal, Ilja Danilov, Cedrik Janas und Judith Meng (Posaune) sowie Ralf Rudolph (Tuba).

Die musikalische Leitung des Konzerts und die Moderation des Programms – was er auf ausgesprochen sympathische Weise tat – übernahm Posaunist Christopher Houlding, Professor an der Folkwang Hochschule Essen und der Guildhall School of Music and Drama in London.

Tönender Streifzug durch die Jahrhunderte

Ihr Programm des Abends spannte einen Bogen über vier Jahrhunderte abendländischer Musikgeschichte: vom Renaissancemeister Michael Praetorius über Brahms und den polnischen Komponisten Witold Lutoslawski - einen der führenden Köpfe der musikalischen Avantgarde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts – bis zu Arrangements aus Broadway-Musicals und Augustin Laras Hit „Granada“.

Zu erleben gab es diesmal Blasmusik von bemerkenswertem Qualitätsanspruch, wobei die Ausführenden sich allesamt als kompetente Vertreter ihrer Instrumente erwiesen. Die stilistischen Übergänge von Praetorius' Renaissanceklängen über die romantische Ausdruckswelt des Brahms-Requiems („Wie lieblich sind deine Wohnungen“), zu Lutoslawskis geistreichen Variationen über Paganinis Capriccio Nr. 24 in a-Moll für Violine allein und zu amerikanischen Musicalklängen wurden ausgesprochen elegant bewältigt.

Bemerkenswerte Blechbläserkultur

Last not least: die sehr geschlossen aufspielenden Ausführenden profilierten sich allesamt als überaus kompetente Instrumentalisten und standen für bemerkenswerte Blechbläserkultur ein.

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