Zweibrücken Überraschungssieg mit Nachspiel

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LUDWIGSHAFEN. Im 15. Oberligaspiel hat Fußball-Regionalliga-Absteiger SVN Zweibrücken seinen ersten Sieg gefeiert. Beim FC Arminia Ludwigshafen hat das Team von Trainer Raphael Laghnej gestern Abend mit 1:0 (0:0) gewonnen. Die Arminia wird aber Protest einlegen, weil der SVN angeblich vier Nicht-EU-Ausländer auf dem Spielbericht stehen hatte – was nicht erlaubt ist.

Schon vor dem Spiel zollte Arminia-Trainer Thomas Fichtner dem Schlusslicht viel Respekt. „Das ist eine ganz gefährliche Konstellation. Bei dieser Ausgangslage können wir uns nur blamieren. Zweibrücken motiviert sich Woche für Woche neu und wird uns das Leben schwer machen“, befürchtete Fichtner. Genau so kam es auch. Die Ludwigshafener blamierten sich mit einer erbärmlichen Leistung und einer leblosen Vorstellung bis auf die Knochen. Dabei waren die Wünsche von Laghnej eher bescheiden gewesen. „In jedem bisherigen Spiel haben wir in der ersten Halbzeit ein Gegentor bekommen. Unser Ziel ist es, ein 0:0 bis zum Seitenwechsel zu halten“, erklärte der Coach. Das gelang dem SVN. Das Team machte geschickt die Räume eng, ließ den Gastgebern keinen Spielraum und verteidigte leidenschaftlich. Mitunter etwas unorthodox, nicht jede Aktion sah gelungen aus, aber Ludwigshafen biss sich die Zähne aus. „Wir haben uns bisher von Spiel zu Spiel gesteigert, und das war auch gegen die Arminia so“, sagte Laghnej. Und wenn sich die Gastgeber mal durchsetzten, war immer ein Zweibrücker da, der seinem Mitspieler half. Die Gäste brachten immer noch einen Fuß oder einen Kopf dazwischen. „Uns fehlen zwar die individuelle Klasse und die körperlichen Voraussetzungen, aber taktisch können wir mit vielen Teams mithalten. Das hat man gesehen“, lobte Laghnej. Die extreme Harmlosigkeit im Vorwärtsgang fiel nicht ins Gewicht, weil hinten nichts anbrannte. Und als man sich schon so langsam auf ein torloses Remis einstellte, da erzielten die mutiger werdenden Gäste das 0:1. Das Zuspiel des eingewechselten Valdrin Dakaj auf Ralph Smith unterbanden die Arminen zwar, doch Dakaj kam noch einmal an den Ball und traf mit einem Flachschuss ins kurze Eck (75.). „Wir wussten, dass Ludwigshafen ab der 70. Minute konditionelle Probleme bekommt, das haben wir gut genutzt“, verdeutlichte der SVN-Coach. Seine Mannschaft hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, als Steffen Burkhard ausrutschte und Dakaj kurz vor dem Ende allein auf Torwart Michael Hirschmann zulief, den Ball aber zweimal nicht im Tor unterbrachte. „Die Mannschaft macht mir viel Spaß und hat mir ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk gemacht“, freute sich Laghnej. Der Coach war am Donnerstag 42 Jahre alt geworden. Ob das Geschenk aber einen Wert haben wird, muss der Verband nun entscheiden. (thl)

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