Zweibrücken 84 Schüler lassen sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren

Eine der 44 neuen Stammzellenspenderinnen vom Hofenfels-Gymnasium: Schülerin Klara Goldmann (18 Jahre). Links Lehrerin Anja Bech
Eine der 44 neuen Stammzellenspenderinnen vom Hofenfels-Gymnasium: Schülerin Klara Goldmann (18 Jahre). Links Lehrerin Anja Becher, die bei der Typisierung unterstützte.

Mit wenig Aufwand ein Leben retten. 44 Schüler des Hofenfels-Gymnasiums haben sich am Dienstagmittag genau dazu bereiterklärt: Sie haben sich in der Deutschen Knochmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Ähnlich viele Schüler hatten sich bereits einige Tage zuvor eine Probe entnehmen lassen und sich registriert.

Mit einer Stammzellenspende erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine Blutkrebs-Erkrankung heilen zu können. Knackpunkt: Der Stammzellenspender und der Patient müssen „genetische Zwillinge“ sein – nur so klappt die Spende. Je mehr Stammzellen-Spender registriert sind, umso größer sind die Chancen, den passenden Spendenpartner zu finden. In Deutschland gibt es etwa zwölf Millionen registrierte Spender, weltweit etwa 40 Millionen. Am Dienstag haben sich 44 Hofenfels-Gymnasiasten typisieren lassen, weniger Tage zuvor gab es eine solche Aktion auch an der Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler-Fröschen, an der sich 40 Schüler in die DKMS aufnehmen ließen.

Die Typisierungsaktion am Hofenfels gibt es alle drei Jahre, sagt Lehrerin Anja Becher. So haben die Oberstufenschüler während ihrer drei Jahre zumindest einmal die Möglichkeit, sich in der Schule als Stammzellenspender zu registrieren. Dafür muss man mindestens 17 Jahre alt sein, die Altersobergrenze liegt bei 55 Jahre. In der Datenbank bleibt man laut DKMS bis zum Ende des 60. Lebensjahr. „Der Impuls, das dieses Jahr wieder zu machen, kam von den Schülern der 13. Klasse“, sagt Becher. Wegen der Corona-Pandemie ist die Typisierung in den vergangenen Jahren ausgefallen, viele Schüler haben sich dafür jedoch stark gemacht, betont die Lehrerin.

Zwei Arten der Spende

Die Registrierung via Zellprobe ist jedoch nur die eine Seite. Sollte in einer Probe der genetische Zwilling gefunden werden, beginnt das eigentliche Spende-Verfahren. Anders als bei der Blutspende ist die Stammzellenspende deutlich aufwendiger. Zunächst muss zwischen zwei Arten der Stammzellenspende unterschieden werden. In 90 Prozent der Fälle werden die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert, manchmal müssen sie jedoch aus dem Beckenkamm via OP unter Vollnarkose entnommen werden. Wichtig, so die DKMS: Beide Eingriffe sind für den Spender ungefährlich. Bevor die Stammzellen entnommen werden, wird der Spender von Kopf bis Fuß durchgecheckt.

Kurz nach der Stammzellenspende erfahren die Spender die erste Details über ihren genetischen Zwilling: Herkunft, Geschlecht, ungefähres Alter. Je nach Land, in das die Spende geht, kann früher oder später der Kontakt hergestellt werden. Und schafft es der Spendenpartner durch die Stammzellenspende wieder gesund zu werden, kann sogar nach zwei Jahren das erste persönliche Treffen stattfinden.

Die Registrierung bei der DKMS kann jederzeit erfolgen und ist kostenlos. Auf der Internetseite www.dkms.de kann man dazu ein Registrierungskit anfordern. Dieses wird zugeschickt und enthält Anweisungen, wie die Registrierung zu erfolgen hat. Dann wird die Probe zurückgeschickt – fertig.

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