Zweibrücken Abseits:

Das neue Spiel heißt„ Spitzenreiter-Bäumchen-wechsel-dich“. Das 2:2 beim TuS Leimen hat den TSC Zweibrücken die Tabellenführung in der A-Klasse gekostet, der Sportclub hatte bis zu diesem Wochenende 16 Spieltage lang die Liga angeführt, jetzt hat der SV Schopp die Anführer-Rolle übernommen. Für den TSC Zweibrücken heißt das nach Auskunft von Pressesprecher Stephan Heidenreich nicht, dass am Wattweiler Berg eine kleine Welt zusammengebrochen ist. „Aber regelrecht entspannt ist die Situation bei uns auch nicht. Wer gibt schon gerne die Tabellenführung her?“, gibt er unumwunden zu. Das Unentschieden in Leimen schlucke im TSC-Umfeld keiner so einfach runter, es nage an Spielern und Funktionären. „Wir sind dadurch vom Verfolgten zum Verfolger geworden.“ Die restlichen Aufgaben, die der TSC Zweibrücken in der Runde noch zu erledigen hat, bestehen aus Bundenthal, Hinterweidenthal, Rieschweiler II und Reichenbach. Zum Saisonfinale am Samstag, 23. Mai, geht es vor heimischem Publikum gegen Olympia Ramstein. Pressesprecher Stephan Heidenreich erwartet spannende Wochen, die junge TSC-Truppe müsse bis zum Rundenschluss vor allem Nervenstärke beweisen. „Jetzt muss gekämpft werden“, findet er, die Restsaison finde jetzt auf dem Boden der Tatsachen statt. Kleiner Nachtrag zum B-Klassen-Spitzenspiel zwischen der SG Hornbach/Rimschweiler und dem SV Bottenbach (2:3): Nachdem Bottenbachs Spielertrainer Christoph Weller in der 23. Spielminute per Kopf zur 1:0-Führung getroffen hatte, wollte er es bei normalem Jubeln offensichtlich nicht bewenden lassen. Weller legte eine artistische Einlage hin, für die ihm eigentlich die Ehrennadel des Deutschen Turner-Bundes verliehen gehört. In der Art eines Miro Klose machte er seine Freude über den Führungstreffer deutlich, man könnte sagen, dass sich da einer im wahrsten Sinne des Wortes vor Begeisterung überschlagen hat. „Das war eine Radwende mit anschließendem Salto rückwärts“, erklärte der Artist nach seiner schönen Aktion, diese Art des Jubels praktiziere er nach besonderen Toren. „Ich habe mit zwölf, 13 Jahren damit angefangen“, sagte der Fußballakrobat. Die Turnvorführung als Beleg für die Körperbeherrschung des Bottenbacher Mittelfeldstrategen ließ am Sonntag diverse Zuschauermünder offenstehen. Die nächste Gelegenheit, sich turnerisch zu betätigen, hat Weller am kommenden Sonntag ab 15 Uhr, da kommt mit dem PSV Pirmasens der nächste direkte Aufstiegskonkurrent auf den SVB zu. Vielleicht gelingt dem Bottenbacher Spielertrainer dann wieder ein besonderes Tor inklusive zirkusreifer Übung. Im Fall eines Dreiers gegen den PSV würde der SV Bottenbach in der Tabelle eine Rolle vorwärts an die Spitze machen, Voraussetzung dafür wäre allerdings gleichzeitig eine Rolle rückwärts von Spitzenreiter SC Weselberg gegen die VB Zweibrücken II. In der C-Klasse Pirmasens-Zweibrücken Mitte konnte der bisherige Spitzenreiter Herschberg II die Tabellenführung nicht verteidigen, die Partie gegen Knopp II fiel wegen Knopper Personalnöten aus. Nutznießer vom freien Sonntag der Herschberger Titelanwärter war der VfL Wallhalben. Mit seinem 3:0-Auswärtserfolg bei der zweiten Martinshöher Garnitur hat Wallhalben den Platz an der Sonne erobert, Spielleiter Dirk Stiwitz kann von verstärkten Hoffnungen auf den Aufstieg berichten. „Aber wir gehen die Sache weiter entspannt an. Unser Vorteil in der laufenden Saison war bisher, dass wir gelassen geblieben sind, das soll auch weiterhin so sein“, sagt er. Zu sehr unter Druck werde man sich beim VfL nicht setzen, auch wenn man die große Chance natürlich nutzen wolle. Herschberg II hat freilich zwei Spiele weniger ausgetragen als der VfL Wallhalben, die Tabellenführung dürfen Stiwitz und Co. demzufolge als schöne Momentaufnahme werten. „Das hat sich gut entwickelt“, meint Stiwitz, die volle Konzentration gelte dem kommenden Wochenende. Da bekommen es die VfL-Kicker auf eigenem Platz mit dem Tabellendritten SG Waldfischbach II zu tun. Zeitgleich spielt Herschberg II beim FC 53 Rodalben. Nach diesem Spieltag, so Stiwitz, könne man realistischer bewerten, wohin die Reise in Sachen C-Klassen-Meisterschaft gehe. Eine entspannte Woche ohne Rolle rückwärts wünscht

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