Zweibrücken Abseits:

Die Erinnerungen an die Auftaktpleiten gegen die VB Zweibrücken (1:2) und die SG Meisenheim-Desloch-Jeckenbach sind beim TSC Zweibrücken verblasst. Der Landesligist setzte am Wochenende seine Serie fort, das 3:2 gegen den VfR Baumholder auf eigenem Platz war der fünfte Sieg in Folge, der Sportclub beförderte sich damit auf Rang drei. Im zweiten Jahr der Landesliga-Zugehörigkeit hätte es laut TSC-Sprecher Stephan Heidenreich allerhöchstens um einen gesicherten Mittelfeldplatz gehen sollen, wegen der schwierigen Vorjahressaison sei der Sportclub „geläutert“ in die Spielzeit gegangen. „Dass wir aktuell Dritter sind, zeigt, dass wir etwas geleistet haben“, nimmt Heidenreich die Schönheit des Augenblicks gerne mit. „Aber weder von der Mannschaft noch vom Trainer, noch von der Vorstandschaft kommen jetzt irgendwelche Sehnsüchte auf“, macht er klar. Der TSC bleibe auf dem Teppich, wolle aber schon „auf der Gischt der Welle noch länger reiten“. Das Vordringen auf einen Spitzenplatz bestätigt Kenner der überregionalen Fußballszene, die dem TSC dieses Jahr die Qualität bescheinigen, um die Aufstiegsplätze mitspielen. Die kommenden Partien muss der Drittplatzierte auswärts, erst beim SV Schopp, dann bei der SG Alsenztal, bestreiten. Das nächste Heimspiel hat der Sportclub am Sonntag, 16. Oktober, gegen den SV Steinwenden. Einen Tabellenführer kann man knapp oder sehr deutlich stürzen, der SV Palatia Contwig II entschied sich am Sonntag für die zweite Variante. Mit 5:0 holte sich Contwig drei Punkte beim Bis-dato-Tabellenführer FC Kleinsteinhausen, durch den Sieg belegt die zweite Palatia-Garnitur jetzt Platz fünf in der C-Klasse West. Damit führt Contwigs Zweite das Verfolgerfeld des Spitzenquartetts an, Spielleiter Jürgen Hoffmann ist wegen des Auswärts-Coups natürlich von den Socken. „Das war ein Kracher, so hätten wir das nicht erwartet“, sagt er. Der in der letzten Winterpause vom Bodensee an den Contwiger Bahnhof gewechselte Rumäne Cristian Peste habe sich als wahre Tormaschine erwiesen, Peste markierte alle fünf Treffer. Hoffmann bedauert die schwere Verletzung eines Kleinsteinhauser Spielers, den habe man nach längerer Unterbrechung im Krankenwagen abtransportieren müssen. Laut Karl-Heinz Rohrbacher, dem Kleinsteinhauser Vorstand, zog sich der einheimische Kicker nach etwa 18 Minuten bei einem Zweikampf eine schwere Fußverletzung zu, er wurde noch am Sonntagabend operiert. „Das war wohl der Knackpunkt“, sagte Rohrbacher, die Mannschaft sei ziemlich geschockt gewesen. Mit Daniel Peters habe zudem der etatmäßige Libero gefehlt, was die hohe Niederlage nicht besser mache, aber erkläre. „Es war für uns ein sehr unglücklicher Sonntag“, stellte Rohrbacher fest. Contwigs Spielleiter Hoffmann ist dagegen im Glück, auch wenn der FCK deutlich unter Normalform gespielt habe, müsse man in einem Spitzenreiter erst mal fünf Tore schießen. Gegen andere Spitzenteams hatte die Palatia-Zweite zuvor nichts gerissen: gegen Winterbach 0:3, gegen Winzeln II 1:2. Jürgen Hoffmann will diese Bilanz am kommenden Wochenende ausgeglichen sehen. Da hat der SV Palatia Contwig II die Gelegenheit, zu Hause gegen den TSC Zweibrücken II ein weiteres Top-Team zu schlagen. Als am Sonntag der Schiedsrichter des Oberliga-Handballspiels VTZ Saarpfalz gegen TuS Kaiserslautern-Dansenberg in der Westpfalzhalle ein Harz-Depot monierte, meinte er gar nicht die geballte Anwesenheit der Handball-Familie Hartz aus Niederwürzbach. Er monierte vielmehr beim TuS-Rechtsaußen Max Labroue den Tape-Streifen am Schuh, der mit dem typischen Klebemittel der Handballer dick bestückt war und befahl, dass das in dieser Saison nicht mehr erlaubte Harz-Depot entfernt wird. Er hätte aber auch den durchaus geballten Auftritt der Hartzens in Zweibrücken meinen können. Denn Jürgen Hartz coachte schon nachmittags die Damen der HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler beim SV 64 Zweibrücken, abends schauten er, seine Frau, Tochter Michelle, Vater Rudi Hartz, Ex-Manager des Bundesligisten TV Niederwürzbach, Sohnemann Max zu, der in der zweiten Hälfte Oberligist VTZ Saarpfalz mit blitzsauberen Rückraum-Toren mit zum Sieg gegen Hartz’ Ex-Klub Dansenberg verhalf. Ganz schön viel Har(t)z am Sonntag in Zweibrücken! Bezirksliga beim SV Herschberg, dann eine Runde Regionalliga beim 1. FC Kaiserslautern II, ein halbes Jahr Landesliga wieder in Herschberg, ein halbes Jahr Oberliga beim SC Hauenstein und aktuell B-Klasse West beim VfL Wallhalben: So liest sich die Karriere des Fußballers Florian Weber. Nachdem der 24-jährige Stürmer in der Saison 2013/14 mit seinen 43 Toren Herschberg zur Bezirksliga-Meisterschaft geschossen hatte, wechselte er zur Reserve der Roten Teufel. „Es war eine unglückliche Zeit in Kaiserslautern“, sagt Weber, der in der Regionalliga nur zwei Kurzeinsätze gegen Nöttingen und Kassel hatte. Also kehrte er Mitte 2015 zurück zum nun in der Landesliga spielenden SVH, verließ den vergangenen Winter wieder, um zum Oberligisten SC Hauenstein zu wechseln. Nach nur vier Oberliga-Einsätzen, „privaten Problemen“ und einer Suspendierung war Weber schon wieder weg. Weber ging in sich und stellte fest: „Um im Profifußball Fuß fassen zu können, bin ich mit jetzt 24 Jahren zu alt.“ Er besann sich auf seine Wurzeln und schloss sich seinem Heimatverein VfL Wallhalben an. Der Start Webers ging allerdings daneben. Bereits in der ersten Halbzeit des ersten B-Klasse-Saisonspiels sah er Gelb-Rot. Dann war er drei Wochen krank und konnte nicht spielen. Erst jetzt kommt der Torjäger ins Rollen, schoss beim 4:2-Erfolg bei Tabellenführer Althornbach zwei und am Sonntag beim 5:0 gegen Abstiegskandidat Höheinöd drei Treffer. „Ich bin zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein“, befindet Weber. Er wolle aber beim VfL nicht nur kicken, sondern auch das Trainergeschäft erlernen. Vielleicht steht deshalb schon in der Winterpause ein neuerlicher Wechsel an. Eine Woche voller Glücksmomente abseits von Sportanlagen wünschen Ihnen | T. Brunner, M. Müller & H. Igel

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