Zweibrücken AfD-Fraktion im Stadtrat nimmt Ex-Neonazi einstimmig auf

Die AfD-Fraktion (vorne) hat acht Sitze im neuen Stadtrat.
Die AfD-Fraktion (vorne) hat acht Sitze im neuen Stadtrat.

Jannik Telöken, der als Nachrücker in den Zweibrücker Stadtrat einzieht, wird Mitglied der AfD-Fraktion. Das entschied die Fraktion am Donnerstagabend einstimmig. „Bei der heutigen Fraktionssitzung der AfD-Stadtratsfraktion wurde Herr Jannik Telöken einstimmig in die AfD-Stadtratsfraktion als Nachfolger von Herrn Roeskens aufgenommen. Das Hauptamt der Stadt Zweibrücken wurde über den Beschluss informiert“, teilte Fraktionssprecher Harald Benoit noch am Abend mit.

Telöken war Mitglied der Zweibrücker Neonazi-Gruppe „Nationaler Widerstand“, die regelmäßig im Jahresbericht des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes auftauchte. Der führende Kopf dieser rechtsextremen Zweibrücker Gruppierung war vor wenigen Tagen am Amtsgericht zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt worden. Er hatte bei einer Kundgebung Ende Januar in der Fußgängerzone ein nationalsozialistisches Symbol samt Hakenkreuz gezeigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Jannik Telöken, der heute Mitte 20 ist, sagt, dass er seit vier Jahren nichts mehr mit der rechtsextremen Szene zu tun habe.

Telöken hatte auf der Liste der AfD auf Platz 9 kandidiert. Die AfD ließ aber zunächst offen, ob er auch Mitglied der Stadtratsfraktion wird. Er rückt für Dieter Roeskens nach. Der hatte am Ende der Stadtratssitzung Anfang Oktober erklärt, dass er seinen Sitz aus persönlichen Gründen zurückgibt. Die AfD stellt mit acht Sitzen die drittgrößte Fraktion im 40-köpfigen Stadtrat hinter der CDU (zwölf Sitze) und der SPD (neun Sitze).

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