Zweibrücken Alle Neune sind drin oder der kunterbunte Stadtrat

Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses warteten gestern quer durch die Parteien Kandidaten für den Stadtrat und die Ortsbeiräte a
Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses warteten gestern quer durch die Parteien Kandidaten für den Stadtrat und die Ortsbeiräte auf die Wahlergebnisse.

Neun Gruppen waren angetreten, neun Gruppen sind drin, und Zweibrücken wird damit den vielfältigsten Stadtrat aller Zeiten haben. Die konstituierende Sitzung ist am 26. Juni. Den schwersten Verlust muss die SPD hinnehmen, sie hat im Vergleich zu 2014 drei Sitze verloren. Zwei Sitze weniger hat die Linke, einen weniger die CDU (siehe Grafik). Im neuen Stadtrat werden sich Genossen und Christdemokraten mit jeweils elfköpfiger Fraktion gegenübersitzen. Das ausgeglichene Kräfteverhältnis macht die Suche nach neuen Verbündeten dringlich, sie wird in beiden Lagern die nächsten Wochen bestimmen. Grüne auf dem Vormarsch Die Grünen feierten am Sonntagabend in Mörsbach den Gewinn der Ortsvorsteherwahl, und die Grünen gehören auch zu den Gewinnern der Stadtratswahl. Von vier auf fünf Sitze konnten sie aufstocken. Das beste Ergebnis fuhren sie erwartungsgemäß in Mörsbach ein: 25,8 Prozent. Achim Ruf ist der grüne Mann der Stunde, er ist neuer Ortsvorsteher von Mörsbach und auch weiterhin im Stadtrat. Neu dabei: Dagmar Pohlmann und Barbara Danner-Schmidt. Vier Sitze für die AfD 2014 kam die AfD auf zwei Sitze im Stadtrat, diese Zahl konnte sie verdoppeln – mit einer komplett anderen Liste als vor fünf Jahren. Harald Heinz-Peter Benoit, Klaus Peter Schmidt, Walter Buchholz und Helmut Bornträger heißen die neuen AfD-Stadträte. Die besten Ergebnisse, jeweils 12,9 Prozent, fuhr die AfD in Ixheim und Niederauerbach ein. Freie Wähler legen zu Über einen Sitz mehr im Stadtrat darf sich die FWG freuen. Sie entsendet mit dem Mittelbacher Ortsvorsteher Kurt Dettweiler und Annegret Kirchner zwei bewährte Mandatsträger ins Gremium, mit Patrick Lang und dem Wattweilerer Ortsvorsteher Thomas Körner außerdem zwei neue. Dass die FWG-Hochburgen Wattweiler (30,2 Prozent) und Mittelbach-Hengstbach (25,4 Prozent) sind, verwundert nicht. In beiden Stadtteilen liegen FWG und SPD fast gleichauf. FDP kann zwei Sitze halten Ihre zwei Sitze im Stadtrat halten konnte die FDP. Neben Ingrid Kaiser wird auch weiterhin Ulrich Schüler die Liberalen vertreten. Er zog über die Personenstimmen an der auf dem Listenplatz zwei stehenden Erika Watson vorbei. Die meisten Stimmen bei der Stadtratswahl erhielten die Liberalen im Stadtteil Mörsbach (5,9 Prozent). Drei müssen alleine kämpfen Zur Fraktionsbildung reichte es nicht: Bernd Ringle (Linke), Atilla Eren (Wählergruppe Schneider) und Aaron Schmidt (Die Partei) werden jeweils als Einzelkämpfer im Rat sitzen. Ein herber Schlag für die Linke, die sich viel mehr erhofft hatte: Der Kreisvorsitzende Thorsten Spelten hatte fünf Sitze holen wollen. Es hat nicht geklappt, ebenso wenig wie Speltens Einzug in den Stadtrat. Der Listenzweite Ringle bekam mehr Stimmen als Spelten. Bei der Wählergruppe Schneider schafften es Namensgeber Bernhard Schneider und Matthias Nunold nicht. Ihr Sprachrohr im Rat wird der gescheiterte OB-Kandidat Atilla Eren sein. Eren, Schneider und Nunold waren früher bei der Linken, haben dieser aber nach diversen Streitigkeiten den Rücken gekehrt. Neue Gesichter bei SPD und CDU Mit reduzierter, aber verjüngter Mannschaft wird die SPD-Fraktion im Rat sitzen. Neu dabei sind Theresa Wendel, Frank Schmid, Gerhard Maurer, Anne Bauer und Klaus Fuhrmann. Letzterer ist aus Rimschweiler, wo die SPD auch die Ortsvorsteherin stellt und die meisten Stimmen bekam (39,4 Prozent). Neue Gesichter kann auch die CDU-Fraktion begrüßen: Sara-Kim Schneider, Verena Wilhelm, Heinrich Grim und Herbert Beckmann. Nicht mehr gereicht hat es hier für Josef Reich, Andreas Hüther und Volker Neubert. seite 2

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