Zweibrücken Als im Gasthaus Drumm noch geschmotzt wurde

„Ma dud jo immer efdersch in de RHEINPALZ lese, dass Vereine am Uffgewwe sinn odder Probleme hann, jemand fa vorne zu finne.“ So beginnt manches Gespräch. Erst wenn es Veränderungen gegeben hat, merkt man, wie wichtig solche Zusammenschlüsse sind. Häufig hieß es früher: Drei Deitsche, vier Vereine! So erinnert man sich noch heute an „die verrickde Schmodzer“ und die Aufregung, als im Gasthaus Drumm die deutschen Schmotzmeisterschaften ausgerichtet wurden. „Ja, derf ma dass dann mache?“, wurde gefragt, als die Contwiger Musiker unter der Stabführung des allen vertrauten Benno Müller gar die Nationalhymne spielten und eine Flagge in Postkartengröße hochgezogen wurde! Im damaligen Südwestfunk wurde darüber berichtet, und der heutige Kulturstaatssekretär Walter Schumacher wusste als Reporter genau so wenig wie alle anderen, was es mit dem Schmotzen auf sich hat. Hauptsache: Es gab einen prächtigen Festzug von der Rennwiese ins Lokal. „Wass will dann der, der hat doch nur e Flaschebierlade?“, wurde gefragt, als Anton Flajs im Wolfsloch einen Freizeitverein zum Mitmachen gründete. Er sorgte dafür, dass sich junge und alte Bürger bald ins Zeug legten und eine Gemeinschaft wurden, die sich sehen lassen konnte. Schnell wurde daraus „e Fasenachtsverein“, der geschätzt wurde. Und damit auch ein Vorbild für andere. Ein weiteres Beispiel: „Dess is mol guud, wass do die Schdadt gemachd had“, wurde gesagt, als es die Verbraucherausstellung „ZW aktiv“ gab, die mehrere Jahre mit riesigem Erfolg durchgeführt wurde. Nur: Bei „de Schdadt“ war man damals von dieser Idee gar nicht so angetan, aber die „Interessengemeinschaft Junger Unternehmer“ ließ sich davon nicht beirren. Es war eine Superidee, von der die heimische Wirtschaft profitierte. Auch deshalb, weil viele der Vereinsmitglieder tatkräftig tüchtig mithalfen und Hand anlegten. Im Betriebshof der Verkehrsbetriebe wurde gezeigt: Wir haben hier Firmen mit einer großen Produktpalette, die einiges leisten können. Allein die Vielzahl der Feste, die Vereine ausrichteten, beeindruckt. Wobei die Sportveranstaltungen bei der VB am Hornbach oder beim TSC, dem Sportclub am Wattweiler Berg, aber auch die Treffen in Auerbach oder in Ixheim stets besondere Anziehungspunkte waren. „Mir gehen zum Didie Albert, der is doch Dachdegger; kennener de Wening Kizz vun Fauschd, die leje doch Leidunge; beschdimmd kennener de Ackermann Erich. Der is doch vun de Parkbrauerei an de Hofenfelsschdroß“ – es fehlte nicht an Hinweisen zu den Vereinsvorsitzenden. Klar wusste man, dass „de Waachner aus de Haupdschschroß – do wo dei Hemde her sinn“ – zum Führungsteam des Pfälzerwaldvereins gehörte. Schließlich traf man ihn auch auf der Contwiger Hütte bei der Sonntagswanderung an. Und ging die Tour nach Niederauerbach, so brauchte nicht erst gesagt zu werden, dass Willi Bier für Themen des Naturfreunde-Vereins und der Schuhfabrik Dorndorf gleichermaßen angesprochen werden durfte. „Gell, mir kenne unser Leid?“ Immer wieder halfen Vereine bei der Verschönerung des Umfeldes mit, und ganz oft war ihnen keine Arbeit zu viel. „Domols is noch manches gang, weil die Leid ferzich, fuchzich Johr beim Dingler odder Lanz geschaffd han oder aa beime kleene Handwerker in de Schdadt. Heidsedah wisse se ofd ned, was morje is, un fa die Vereine werd’s so hald aa immer schwerer“, hört man leider häufig. Da bleibt nur ein Kopfnicken.

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