Zweibrücken Alte Musik und moderner Tango
Mit nur noch zwei Konzerten beteiligt sich die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in diesem Jahr am Festival Euroclassic. In den vergangenen Jahren waren es regelmäßig noch drei. Die Spielorte allerdings sind geblieben: Großbundenbach und Hornbach, dort jedoch nur noch das St. Fabian Stift. Die Hornbacher Klosterkirche bleibt diesmal unbespielt.
Das erste Konzert findet am Freitag, 15. September, 19.30 Uhr, im Hornbacher St. Fabian Stift statt. Es spielt das im Jahr 2000 gegründete Ensemble „La Morra“, das als eines der führenden Ensembles für europäische Musik des ausgehenden Mittelalters und der frühen Renaissance gilt. Das spiegelt sich in regelmäßigen Anerkennungen ihrer CDs wie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, der Nominierung zum Beispiel für den Classical Music Award und den Auftritten bei namhaften Festivals weltweit wider. „La Morra“ ist ein Schmelztiegel verschiedener Nationalitäten mit Sitz in Basel, in der Nachbarschaft zur Schola Cantorum Basiliensis, zur Universität und zu deren Bibliotheken mit ihren reichen Beständen zur Erforschung Alter Musik. Künstlerische Leiter des Ensembles, das sich je nach musikalischer Anforderung anders formiert, sind der polnische Lautenspieler Michal Gondko und die schweizerische Cembalistin Corina Marti. Marti studierte zunächst Barock- und Renaissance-Flöten sowie Cembalo. Die Liebe zur Musik des Mittelalters und der frühen Renaissance führte sie an die Schola Cantorum Basiliensis, wo sie ihre Studien mit dem Diplom abschloss. Seit 2003 ist Marti an der Schola Cantorum Basiliensis Dozentin für Flöten und seit 2007 für Tasteninstrumente des Mittelalters. Corina Marti gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa und Israel. Im Jahr 1999 erhielt sie in Basel den Friedl-Wald-Preis für ihre Studien über das Clavicytherium, das älteste heute bekannte Tasteninstrument. 2003 wurde Corina Marti in Polen mit dem E. und J. Kulski-Preis ausgezeichnet. Im Lautenspiel Michal Gondkos „jagen sich die Phrasen gegenseitig durch die Phantasie wie Gedanken aus dem Stegreif, etwas, dass viele anstreben, aber wenige erreichen“, urteilte das Musikmagazin „Lute News“. Gondko studierte klassische Gitarre in seiner Heimatstadt Warschau, wandte sich aber letztlich den historischen Zupfinstrumenten zu, deren Studium er an der Schola Cantorum Basiliensis absolvierte. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Musik des späten Mittelalters und der Früh-Renaissance. Um dieses Repertoire zu erkunden, gründete er 2000 das Ensemble „La Morra“, dem er den Großteil seiner Zeit und Energie widmet. Das zweite Konzert im Zweibrücker Land bietet einen Abend mit Musik von Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach bis Astor Piazzolla in der Kirche St. Martin in Großbundenbach am Freitag, 27. Oktober, ab 19 Uhr. Gäste dort sind der Bandoneon-Spieler William Sabatier, der Kontrabassist Winfried Holzenkamp und der Gitarrist Friedemann Wuttke, der schon wiederholt beim Festival Euroclassic aufgetreten ist und für sein Solo-Konzert vor drei Jahren in der Orangerie in Blieskastel viel Lob erfahren hat. Im Mittelpunkt des Programms und den zweiten Konzertteil ausfüllend, stehen die „Five Tango Sensations“. Astor Piazzolla erzählt in seinem letzten zyklischen Werk fünf Gemütszustände auf beeindruckend expressive Weise. Piazzolla, der König des Bandoneons und des Tango Nuevo, hat in diesem Spätwerk noch einmal den Geist des argentinischen Tangos so intensiv zum Leben erweckt wie in seinen berühmten „Vier Jahreszeiten“ und hat damit wesentlich zur heutigen Tangomanie beigetragen. Die Konzerte —Freitag, 15. September, 19.30 Uhr St. Fabian Stift, Hornbach Ensemble „La Morra“ Eintritt: 18 (ermäßigt 14) Euro. —Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr Kirche St. Martin, Großbundenbach William Sabatier, Winfried Holzenkamp und Friedemann Wuttke Eintritt: 18 (ermäßigt 14) Euro.