Zweibrücken Bürgermeister: „Beklagenswerter Umgang“

„Ich habe ihn (den Bürgermeister) auf den Stuhl geholt, aber er war die größte Enttäuschung für alle, die etwas bewegen wollten.“ So wird der Vorsitzende der Initiative Zukunft Herschberg und erste Beigeordnete, Andreas Schneider, im Artikel zitiert. Klingt irgendwie nach Horst Seehofer und Angela Merkel im Koalitionsstreit des letzten Sommers. Leser der RHEINPFALZ könnten es so verstehen: Manfred Biedinger ist in Herschberg Bürgermeister von Andreas Schneiders Gnaden. Er wurde von ihm installiert – bei Nichtgefallen wird er nun demontiert. Klingt nicht unbedingt nach demokratischem Verhalten. Unseres Wissens wurde Biedinger von den Herschberger Bürgern zum Bürgermeister gewählt, und es sollte nach der fünfjährigen Amtszeit an ihnen sein, seine Amtsführung zu beurteilen. Manfred Biedinger wird als „Blockierer“ bezeichnet. Die IZH hat, wie im Artikel erwähnt, die meisten Sitze im Gemeinderat. Vorschläge, Initiativen, Eingaben werden im Rat diskutiert und mehrheitlich entschieden. Wie soll ein Bürgermeister Mehrheitsentscheidungen blockieren? Dies zur Sache. Die Einlassungen des ersten Beigeordneten und Vorsitzenden der Initiative Zukunft Herschberg Andreas Schneider geben weniger Aufschluss über die Arbeit im Gemeinderat als vielmehr über die Art und Weise des Umgangs der Gemeinderatsmitglieder untereinander und mit dem verantwortlichen Bürgermeister. Das ist das eigentlich Beklagenswerte. Bei der Wahl des künftigen Gemeinderats und des Bürgermeisters sollten diese Überlegungen eine Rolle spielen.

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