Zweibrücken Bezaubernd

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Festliche Trompete, ruhige Orgel: Wie wunderbar die beiden Instrumente miteinander harmonieren, konnten die etwa 80 Besucher der Alexanderskirche am Ostersonntag in einem Konzert mit dem Trompeter Milen Haralambov und Organisten Helge Schulz feststellen.

Auf dem Programm standen Klassikhits wie „Trumpet Tune“ des englischen Barockmeisters Henry Purcell und Choräle von Johann Sebastian Bach, aber auch Unbekanntes wie der Hochzeitsmarsch aus Nordmore in Norwegen und „Dialogue“ von Louis Marchand (1669-1732). Ungewöhnlich waren die Werke aus der Romantik. Die Interpretation der „Serenade“ von Franz Schubert in der Bearbeitung von Haralambov faszinierte durch die hellen, klaren, metallischen und doch weichen Klänge der Trompete. Sie fanden sich zu einer weit gespannten Melodie zusammen, die mit einer nahezu schwerelosen Leichtigkeit über den Orgelmotiven schwebte. Immer wieder wechselte das Hauptthema zwischen den beiden Instrumenten, was den Eindruck eines entfernten, gedämpften Echos entstehen ließ. Biegsam, weich und geschmeidig schien die Trompete in der glasklaren Intonation und schlanken Formgebung von Milen Haralambov mit runden, volltönenden Klängen ein Lied zu singen, vergleichbar einer menschlichen Stimme, und dabei auch auf den Nachhall in der Orgel zu reagieren. Leise verhaltene, doch harmonisch sehr dichte Orgelmotive sorgten für dezente Spannungsmomente in diesem Werk, dessen bezaubernde Leichtigkeit die beiden Musiker in einer ungemein stimmigen Interpretation lebendig werden ließen. Elegisch überhaucht war der „Letzte Frühling“ des norwegischen Romantikers Edward Grieg . Ein lang gezogenes Trompetenthema wurde durch Orgelmotive harmonisch ausdifferenziert. Mit funkelnder barocker Pracht begeisterte die Suite D-Dur von Jeremiah Clarke (um 1674-1707), der sich vermutlich einer unerfüllbaren Liebe wegen erschoss. Man fühlte sich in die Atmosphäre prunkvoller Hoffeste versetzt: Eine helle, triumphierende Marschmelodie, die ihren Nachhall im Echo der Orgel fand, leitete das Werk ein. In den Wiederholungen entspann sich ein Dialog zwischen den beiden Instrumenten. Der Rhythmus des Schreittanzes wurde zunächst im Trompetenthema des Menuetts hörbar, dann auch in der Orgel, die das Thema aufgriff. Die musikalische Wechselrede zwischen beiden Instrumenten ließ vor allem auch durch ihren unterschiedlichen Klangcharakter fesselnde Raumklangeffekte entstehen. Mit dem feierlichen Marsch des Prinzen von Dänemark ließen die Künstler ein Kammerkonzert außerhalb des Mainstreams ausklingen. Für den Applaus bedankten sie sich mit einem zeitgenössischen Werk: „Cantabile for You“ von Enrico Pacini.

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