Zweibrücken Dem Virus getrotzt

Geht doch. Allen Widrigkeiten zum Trotz gewann Handball-Oberligist VT Zweibrücken-Saarpfalz gestern die Partie gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen, die die VTZ angesichts eines grassierenden Erkältungsvirus’, der den Trainingsbetrieb nachhaltig gestört hatte, eigentlich absagen wollte. 32:26 (15:11) hieß es für die VTZ.

ZWEIBRÜCKEN. „Ich bin einfach nur froh, dass wir die beiden Punkte haben“, sagte VTZ-Trainer Mirko Schwarz rückblickend auf die Trainingswoche, in der die Ausfallliste sehr lang war. Bis auf Marek Galla und Maurice Kaufeld konnten gestern alle angeschlagenen VTZ-Spieler auflaufen. Der ein oder andere legte selbst viel Balsam auf die in den vergangenen Wochen angeschlagene Handballseele. Beispielsweise Steffen Kiefer und Raimonds Trifanovs: Zuletzt nicht gerade mit Wurfglück verwöhnt, trafen beide gestern gut aus dem Rückraum. Für die technisch schönsten Tore zeichnete Trifanovs verantwortlich, der seine Ladehemmung der vergangenen Spiele mit sieben Treffern besiegte. „Das war ganz wichtig, dass die beiden heute gut getroffen haben. Das bringt Entlastung“, freuten sich Torwart Peter Pcola und Kreisläufer Tomas Mazar, die gut spielten. „Peter war noch viel besser als ich“, sagte Mazar lachend. Unter anderem zwei Siebenmeter wehrte Pcola ab. Torwartkollege Jadran Pesic entschärfte gleichfalls einen Strafwurf. Das waren Chancen, denen Bingens Trainer Konrad Bansa etwas nachtrauerte. „Wenn man die hundertprozentigen Chancen, wie die Siebenmeter oder die Tempogegenstöße, besser verwertet, dann kann man so ein Spiel mal enger gestalten“, sagte er und ergänzte: „Gelingt das nicht, dann hat man bei der VTZ keine Chance“. Bei den Zweibrückern machte sich das Fehlen von Abwehrchef Marek Galla bemerkbar. Der gab zumindest aber von der Seitenauslinie Abwehrtipps an die Teamkollegen. Das half. Mazar eroberte Bälle, wie selten von ihm gesehen. Im Angriff harmonierte der Kreisläufer vor allem mit Max Ulbrich gut. Klasse sein Tor zur 18:13-Führung: Da hatte sich Ulbrich links frei gespielt, hätte selbst werfen können, sah aber den besser postierten Mazar an der Kreismitte und spielte ihm den perfekten Pass in die Hand (35.). Dafür und nicht nur da gab’s Szenenapplaus, auch bei Kiefers Distanzwürfen und bei Trifanovs Aufsetzern. Beide profitierten auch von Bingens offensiver ausgerichteten Abwehr, nutzten die Lücken. Bereits Mitte der ersten Halbzeit warf sich Zweibrücken eine komfortable Führung heraus – 10:5 nach 15 Minuten durch Trifanovs. Dass vorne getroffen wurde, war wichtig, denn die Hintermannschaft war nicht sattelfest. Vor allem über die Kreisanspiele bereiteten die Gäste der VTZ-Abwehr manches Problem. Gut, dass Pcola sich nach wenigen Minuten steigerte, das Duell gegen die Gästeangreifer öfter für sich entschied. In der Schlussphase setzte Bingen auf eine ganz offene Abwehr. Die nutzte VTZ-Spielmacher Martin Mokris, der immer wieder lautstark dirigierte, kritisierte, lobte, „zu einem Dauerlauf über das gesamte Feld“, wie Hallensprecher Uwe Schumann lachend verkündete. Den Lauf mit Klasse-Dribbling vollendete Mokris mit perfekter Wurftechnik zum 31:25 und traf Augenblicke später auch zum 32:26-Endstand. (add)

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