Zweibrücken Der rabenschwarze Freitag der VTZ-Handballer

BUDENHEIM. Einen schwarzen Freitagabend erlebten die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz im Rheinhessischen: Mit 42:31 (18:9) gewannen die Sportfreunde Budenheim gegen die VTZ, die erneut ein Auswärtsspiel gewaltig in den Sand setzte.

„Man kann ein Spiel verlieren, aber nicht in der Art und Weise“, sagte VTZ-Trainer Mirko Schwarz tief enttäuscht. Den Plan, mit dem die VTZ in Budenheim punkten wollte, um weiter um die Tabellenspitze mitzuspielen, wurde gerade mal zehn Minuten lang umgesetzt. „Nach den ersten zehn Minuten hätte niemand gedacht, dass dieses Spiel so kippt“, sagt Schwarz, dessen Mannschaft zu diesem Zeitpunkt 8:5 führte. Wie besprochen waren die Angriffe verhältnismäßig lange ausgespielt worden, war darauf verzichtet worden, zu früh aus dem Rückraum zu werfen. Tomas Mazar setzte sich am Kreis immer wieder schön durch, traf und holte Siebenmeter raus, die Steffen Kiefer verwandelte. „Dann war es wie abgeschnitten“, fasste Schwarz die 50 Minuten nach der souveränen Anfangsvorstellung zusammen. Seine Mannschaft schien fast alles zu vergessen. „Wir haben bestimmt fünf, sechs sehr gute Chancen liegen lassen, um das neunte Tor zu erzielen“, bilanzierte Schwarz, für den feststeht: „Wir sind nicht an einer starken Budenheimer Mannschaft gescheitert, sondern an uns selbst“. Kopflos agierte die Mannschaft in der Folge. Genau das, was vermieden werden sollte, wurde nun gemacht: aus jeder Lage sehr schnell abgeschlossen. Nicht erfolgreich. Budenheim sagte danke zur phasenweise nicht existenten Trefferquote der VTZ, nutzte die Möglichkeiten, um zu kontern, spielte die zunehmend schlechter stehende Zweibrücker Abwehr immer wieder auseinander. Marcus Quilitzsch am Kreis, der zwölf Tore erzielte, davon sieben vom Siebenmeterpunkt, und Philipp Becker aus dem Rückraum (acht Tore) schraubten ihr Torkonto nach oben. Jeder Budenheimer durfte werfen, wie er wollte. Der erfahrene Rückraumspieler Arne Kokot brachte Struktur ins Angriffsspiel, markierte ebenfalls acht Treffer. Budenheim erzielte neun Tore in Serie, weil die VTZ ihre Möglichkeiten nicht gut genug ausspielte oder schlicht nicht traf. Auch die Auszeit von Schwarz, um seine Mannen wieder auf Linie zu bringen, fruchtete nicht. Ein einziges Tor – Martin Mokris traf in der 23. Minute – gelang der VTZ zwischen der elften und 30. Minute. Alle Versuche, sich wieder zu finden, den Geist aus dem Haßloch-Spiel zu beschwören, in dem ein Sieben-Tore-Rückstand egalisiert worden war, klappten nicht. Die erste VTZ-Chance im zweiten Spielabschnitt, einen Siebenmeter, vergab Mokris. Das Bild setzte sich fort: Die VTZ lud Budenheim zum Torewerfen ein. Nach 41 Minuten war der Vorsprung auf 28:16 angewachsen. Marek Galla, kämpfte, um ein Debakel abzuwenden. Vergeblich. Es gelang nicht, den gegen Haßloch erkämpften Punkt zu vergolden, es gelang nicht, die Niederlage zumindest im erträglichen Rahmen zu halten. „Uns hat ein Spieler gefehlt, der mal so richtig das Heft in die Hand nimmt“, analysierte Schwarz. Kapitän Philip Wiese hatte bekanntlich verletzungsbedingt ebenso passen müssen wie Max Ulbrich. Bei allen Widrigkeiten, mit denen die Mannschaft in den vergangenen Wochen zu kämpfen habe, „so etwas darf nicht passieren. Jeder Spieler hat Dinge, die ihn beschäftigen. Aber so selbstkritisch muss jeder sein, dass er auch mal seine Einstellung, seine Vorbereitung auf ein Spiel hinterfragt“, resümierte Schwarz. (add)

x