Montagsumfrage „Die Post ist halt die Post“: Das denken Zweibrücker über die Schließung der Hauptpost

Die Zweibrücker Postbank schließt.
Die Zweibrücker Postbank schließt.

In Zweibrücken macht die Post in der Rosengartenstraße zu. Doch brauchen die Leute durch das Internet und die Packstationen überhaupt noch eine „Hauptpost“? Wir haben vor dem Rewe-Markt im Etzelweg nachgefragt, der einen DHL-Paketshop betreibt und neben dem außerdem eine Packstation von DHL steht.

Kornelia Knerr aus Zweibrücken nutzt die Post in der Rosengartenstraße öfter. „Wenn ich Pakete einliefere oder Briefmarken kaufen möchte, dann dort. Ich schreibe auch noch Briefe per Hand, das sind meist private Briefe“, sagt sie. Geschäftlich ist sie auf die Postfiliale jedoch nicht angewiesen. Digitale und Online-Angebote der Post oder DHL nutzt Kornelia Knerr überhaupt nicht, auch keine Paketstationen. „Ich schätze den persönlichen Kontakt“, erzählt sie. Auch die Paketshops der Post seien etwas völlig anderes als eine „echte“ Postfiliale, wo man jemanden etwas fragen könne.

Kornelia Knerr
Kornelia Knerr

Sylvia Faber-Beck sagt: „Ich nutze die Post sehr oft und finde es sehr traurig, dass sie zumacht. Ich nutze sie hauptsächlich für Bestellungen, beispielsweise bei Amazon, als Annahmestelle. Und auch für Sachen, die ich verschicke. Post-Partneragenturen wie im Rewe sind kein Vergleich zur richtigen Postfiliale. Ich kann hier keine Briefmarken kaufen und nur vorfrankierte Sachen abgeben. Und ich kann mich nicht beraten lassen“, zählt sie auf. Etwa, wenn ein Paket gewogen werden müsse oder nicht den Standardmaßen entspreche. Die besseren Öffnungszeiten sind für sie kein Argument. „Ganz gruselig finde ich die Packstation. Da steht man davor, es geht nicht auf, und dann versuchen sie mal, jemanden zu erreichen außerhalb normaler Öffnungszeiten“, erklärt Faber-Beck, warum auch die Packstation für sie keine richtige Postfiliale ersetzen kann. „Ich bin für den Erhalt der Post. Allerdings finde ich die beiden Jungs, die in Bubenhausen das Lädchen mit Poststelle betreiben, super. Und seit der Renovierung nach dem Hochwasser haben die sogar auf bis 20 Uhr“, ist sie begeistert.

Sylvia Fahrer-Beck
Sylvia Fahrer-Beck

Ingrid Di Dio aus Ixheim nutzt die Postfiliale regelmäßig, um Pakete oder Briefe abzugeben. „Sie liegt ja zentral in der Stadt und ist gut erreichbar“, sagt sie. Ganz selten habe sie bislang mal eine Packstation genutzt. „Onlinefrankierung habe ich auch noch nie gemacht. Die Post würde mir fehlen. Es gibt zwar auch kleinere Filialen, aber die Post ist halt die Post“, sagt sie. Ingrid Di Dio erinnert sich noch an die Post von früher, die am Bahnhof in einem großen Gebäude war.

Ingrid Di Dio
Ingrid Di Dio

Manfred Decker aus Mittelbach holt gerade ein Paket aus der Packstation im Etzelweg. Das tue er öfter: „Ich bin ja nie zuhause. Deshalb lasse ich alle Pakete hierher schicken und kann sie holen, wann ich will“, erzählt er. Auf der Post in der Rosengartenstraße hat er eigenen Angaben nach selten zu tun. Pakete und Briefe verschicken könne er auch ohne Hilfe. „Trotzdem macht es mir etwas aus, wenn die zu macht, denn es wird ja alles weniger in Zweibrücken“, beklagt der Mittelbacher. Allerdings sei auch der Standort der Postfiliale schlecht, Parkplätze seien dort Mangelware.

Manfred Decker
Manfred Decker

Sandra Wenzel aus Bubenhausen gibt im Rewe-Postshop ein Paket ab, das Überlänge hat und deshalb nicht in die Packstation passt. Dass die Postfiliale in der Rosengartenstraße schließen wird, findet sie bedauerlich. „Ich bin öfter dort, um beispielsweise Pakete zurückzuschicken oder Briefe aufzugeben. Ich kaufe auch schonmal Briefmarken in der Hauptstelle. Das wird uns wehtun“, sagt sie. Ab und zu war sie auch schon am Bahnhof, wo das Rote Kreuz den Postzug betreibt. Dort könne man auch gut parken, meint sie. „Wenn ich Zeit habe, gehe ich auf die Hauptstelle, und wenn es eilig ist, stelle ich es in die Packstation. Und online frankiere ich Pakete, weil es einen Euro billiger ist“, verrät sie ihre Tricks und Gewohnheiten.

Sandra Wenzel
Sandra Wenzel

Marco Bernhard aus Mittelbach macht die Schließung der Postfiliale kein großes Kopfzerbrechen, allerdings ist er als Postbank-Kunde überrascht, dass diese schließt. „Das wusste ich nicht. Das ist für mich schlimmer, als dass die Post zumacht“, meint er. Geld abheben ginge dann nur noch in Einkaufsmärkten. Wenn er postalische Dinge zu erledigen hat, gehe er öfter nach Bubenhausen ins Lädchen. Öffnungszeiten und die Parksituation seien dort wesentlich besser als auf der Hauptpost.

Marco Bernhard
Marco Bernhard
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