Zweibrücken „Dolle Heschde“ und viele Forellen

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Der Kerweumzug in Rimschweiler am Samstagabend bestand aus zahlreichen Motivwagen und Fußgruppen und lockte mehrere Hundert Kerwegänger in den Stadtteil. Auch die Kerwerede, in der beispielsweise der „Perlkönig“ sein Fett abbekam, hatte viele begeisterte Zuhörer.

Viele Rimschweilerer hatten es sich auf Balkons, am Fenster oder auf der Treppe gemütlich gemacht, als der Umzug gegen 21.15 Uhr die Vogesenstraße erreichte. Unter den Schaulustigen waren auch viele Auswärtige. Die Straußjugend aus Mauschbach und aus Großsteinhausen nutzte den Konvoi für Werbung in eigener Sache. Lautstark angeführt wurde das Umzugstreiben diesmal von der Guggemusik Weihermer Schneckenschleimer. Auf dem Motivwagen der gastgebenden Straußjugend waren das Zweibrücker Rathaus und die neue Schwarzbachtreppe zu sehen. Über die Stadtspitze stand da: „In Sache baue sinn se fix − nur es Ergebnis, des is nix. Die Stadt am Wasser an der Quelle − statt Kinner ham ma jetzt Forelle!“ Großen Spaß hatten die „Alten Säcke“ in ihren selbst gebauten Autoscootern. „Kürbisbowle mit ganze Früchte, dodruff kann de OGV net verzichte“ lautete das Motto des Obst- und Gartenbauvereins, der mit viel Blumenschmuck unterwegs war. Jubelnd feierten die Fußballer der SG Hornbach/Rimschweiler ihren Sieg beim Kerwespiel. Vom Motivwagen der einheimischen Petrijünger regnete es Bonbons. Sie nannten sich „die dolle Heschde vum Hornbachstrand“. Tatsächlich bewiesen einige Angler Fingerspitzengefühl: Ohne etwas zu verschütten brachten sie gefüllte Schnapsgläser mit Angelruten unters Volk. Gestern verlasen Jessica Krieger, Meike Weinmann und Benjamin Bastian vorm Sportheim die Kerwerede. Unter anderem ging es um das Missgeschick eines Autoschraubers, der sich aussperrte, als seine Frau in der Kirche saß. Der Mann hatte fast nichts an. „Jetzt steht er drauß, der Arme, in de ältschde Unnerhose, unn de Wind duud kräfdisch bloose. Die katholisch Kersch, die dauert meischdens bissje länger − mit Messdiener unn Sänger geht’s geere mol zwee Stunn. Unnerdesse is de Michel langsam strackgefroor - Eiszabbe am Ohr“, hieß es in der Kerwerede. Auch „Perlkönig“ Sven bekam sein Fett weg. Nach reichlich Alkohol erschien ihm der Heimweg zu lang: „Die Bayernstrooß dud sich wie Kaugummi ziehn − ich lee mich grad in der Innfahrt do hien. Die Anwohner finne das gar net scheen − willsch du voller Knabe nimmi gehn? Geht eich doch e Sch... aan, wo ich lei − die Anwohner rufe die Bollizei. Steh mol uff do, du vollgesoffni Gestalt − unn bische net willisch, so brauch ich Gewalt! So hat de Herr Bollizischt gesaa unn de Perlkeenisch zu de Eldern gefahr. Dem Vater grauset’s, er glaubt, er spinnt! Er hält in den Armen das besoffene Kind. Das Kind gibt sich Mühe, hat dann aber doch em Vater direkt uff de Arm gebroch.“ |jo

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