Zweibrücken Drei Punkte unterm Baum

Da jubeln die Zweibrücker zu Recht: Dan Radke (rechts) trifft zum 5:1 und die „Hornets“ feiern einen ungefährdeten 8:1-Heimerfol
Da jubeln die Zweibrücker zu Recht: Dan Radke (rechts) trifft zum 5:1 und die »Hornets« feiern einen ungefährdeten 8:1-Heimerfolg.

«ZWEIBRÜCKEN.» Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken überwintert auf einem Play-off-Platz. Mit dem deutlichen 8:1-(3:1, 5:0, 0:0)-Heimsieg gegen den ESC Hügelsheim gestern Abend überholten sie den Tabellendritten, sind nun mit 30 Punkten Zweiter und waren nicht mal auf Heilbronner Schützenhilfe in Eppelheim angewiesen. Am bisher höchsten Saisonsieg der „Hornissen“ beteiligten sich sechs Torschützen.

Es war eine der besten Saisonleistungen der „Hornets“ bislang: In der proppenvollen Ice-Arena zeigten sie vor rund 1000 Fans gleich, dass sie gewillt waren, auf einem Play-off-Platz in ihre Weihnachtspause bis zum 13. Januar (Heimspiel gegen Eppelheim) zu gehen. Sie legten mit ihren vier Reihen bärenstark los, ließen die Hügelsheimer Mannschaft des Zweibrücker Ex-Trainers Richard Drewniak gar nicht zur Entfaltung kommen. Auffällig gestern Abend bei den Gastgebern: die sehr gute Chancenverwertung und die disziplinierte Spielweise mit ganz wenig Strafzeiten. „Wir haben keine Fehler gemacht“, stellte EHC-Coach Terry Trenholm am Ende zufrieden fest. „Wir haben viel Druck auf die Verteidiger ausgeübt und deren Ausländer gut aus dem Spiel genommen.“ Sein Team könne mit dem Schub und breiter Brust gut ins neue Jahr gehen. Hügelsheims Trainer Drewniak sagte hinterher: „Es gibt Tage, da läuft’s nicht. Die Jungs sollten von der Strafbank wegbleiben, das hat nicht geklappt.“ Bereits nach 1:04 Minute klingelte es erstmals im Kasten der „Baden Rhinos“: Der gestern überragende EHC-Stürmer Dan Radke (zwei Tore, zwei Vorlagen) ließ auf der linken Seite zwei Gegner aussteigen, passte nach innen, wo Felix Stokowski den Puck zum 1:0 ins Netz schlenzte. In 4:3-Überzahl erhöhten die „Hornissen“ sechs Minuten später auf 2:0. Stephen Brüstle hatte abgezogen, ESC-Goalie Max Häberle ließ die Scheibe nach vorne abprallen. Da aber stand Dan Radke und vollendete. Eine etwas kalte Dusche war der Anschlusstreffer durch den starken Martin Vachal eine Minute später. Und der nächste Treffer von US-Boy Radke fand keine Anerkennung bei Hauptreferee Daniel Melcher. Wieder war der Puck an Häberle abgeprallt, Radke nahm ihn aus der Luft. Die Hügelsheimer reklamierten, dass sein Schläger höher als die Torlatte gewesen sei, nach Absprache mit seinen Linesmen sah das auch Melcher so. Prima dann das 3:1 der „Hornets“ kurz vor der Drittelsirene: In 5:4-Überzahl gewannen sie das Bully, Brüstle verwandelte einen Handgelenksschuss. Kurz nach Wiederbeginn musste EHC-Goalie Steven Teucke gegen die „Baden Rhinos“-Granate Vachal einmal stark parieren, dann waren aber schon wieder die „Hornets“ am Drücker. Erneut 5:3-Überzahl, erst trifft Stokowski, dann Radke mit dem schönsten Tore des Abends, einem Rückhandheber unter die Latte. Als Zweibrücken einmal in Unterzahl war, forderten die Gäste bei einem Konter eine Strafe gegen Stokowski. Die kam nicht, dafür im Gegenzug das 6:1 durch Maximilian Dörr – und Strafen gegen Häberle und Noel Johnson wegen zu heftigen Diskutierens. Im Schlussdrittel passierte nichts mehr. Die einen wollten nicht mehr, die anderen konnten nicht mehr. Der Eindruck: Die „Hornets“ sparten Körner mit der hohen Führung im Rücken, die Gäste hatten aufgesteckt. Vielleicht waren die Teams schon in Weihnachtsstimmung. Die war hinterher auf jeden Fall in der „Hornets“-Kabine auf dem Höhepunkt. So spielten Sie EHC Zweibrücken: Teucke, Sebastian Trenholm (n.e.) - Essig, Brüstle, Zvonik, Stokowski, Wendland, Ehrhardt, Hoffmann - Dörr, Lingenfelser, Marco Trenholm, Fellhauer, Radke, Vodicka, Werth, Neumann, Nunold, Spenler ESC Hügelsheim: Häberle, Kleinkopf (n.e.) - Rösch, Hensel, Kick, Friedberger, Diebold - Vachal, Walther, Brulotte, Mauderer, Lehmacher, Böcherer, Koch, Groß, Johnson Tore: 1:0 Stokowski (2.), 2:0 Radke (8.), 2:1 Vachal (9.), 3:1 Brüstle (20.), 4:1 Stokowski (28.), 5:1 Radke (29.), 6:1 Dörr (32.), 7:1 Werth (35.), 8:1 Lingenfelser (38.) - Strafzeiten: 4 min für Zweibrücken - 20 min für Hügelsheim - Beste Spieler: Radke, Brüstle, Zvonik, Stokowski - Vachal - Zuschauer: 1000 - Schiedsrichter: Melcher (Zweibrücken)

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