Zweibrücken Druckereischließung ist Thema in Kerwerede

Julian Wilhelm (links) und Simon Nikolaus halten die Kerwerede.
Julian Wilhelm (links) und Simon Nikolaus halten die Kerwerede.

222 Jahre Ernstweiler Kerb haben die Einwohner des Stadtteils und deren Straußjugend gefeiert. Nach einem Festwochenende voller Musik und Spaß im Festzelt lockte am Sonntagnachmittag die Kerwerede von Julian Wilhelm und Simon Nikolaus mehr als 200 Zuhörer auf den Kerweplatz.

Vorkommnisse seit der vorigen Kerb erzählten Julian Wilhelm und Simon Nikolaus, während sie auf einem Baugerüst saßen. Eine Geschichte, die sie selbst betrifft, ist die Schließung der Druckerei Conrad und Bothner Ende des Jahres. Dort hatten die Ernstweiler Straußbuben ihre bunten Knibbelbändchen gekauft, mit denen die Kerwesträuße geschmückt werden.

Wilhelm und Nikolaus lasen vor: „So 30.000 brauche aleen nur mir in dem Johr, es ware ach als schon meh in de Johre devor. Es gebbt se in rot, grün, gelb, pink un blau, wenns reent, dun die als färbe wie Sau. Liebevoll geknibbelt wern die von unsere zarte Händche, die Rede is vom Kerwe-Bändche. Mir hann uns do nie viel Gedanke drum gemacht, jedes Johr hann mir unser Bestellung zu Conrad und Bothner gebracht, un paar Tach später oder schon am gleiche Dah, hann mir die Päckcher mit Bändcher hemm getrah. Die Bändcher schmücke dann unser Flasche, die Kerb, de Werbewahn un nadierlich de Strauß, doch jetzt steht alles kurz vorm aus. De Conrad und Bothner schließt zum Johresend sei Tor, wo krien mir dann jetzt so Bändcher her in nächste Johr? Jetzt sinn mir Ernschwillrer jo von Natur aus schlaue Leit, un hann vorgesorgt zur rechten Zeit. Vorrat für een, zwee Johr lehe mir uns schon mol ann, dass ma in Ruh e neier Druckpartner suche kann.“

Die beiden berichteten dann, dass die Straußbuben aus Einöd und Wattweiler und selbst die Druckerei gefragt haben, ob sie von den gebunkerten Bändchen welche abgeben, was sie tun wollen. Die beiden Zylinderträger erheiterten das Publikum auch mit Geschichten vom dreimaligen Ausklopfen der Biotonne bis zu peinlichen Missgeschicken einiger Ernstweiler Einwohner.

x