Zweibrücken Eren weg und wieder da

Das Wahlplakat von Atilla Eren hängt wieder vor der Festhalle.
Das Wahlplakat von Atilla Eren hängt wieder vor der Festhalle.

OB-Kandidat Atilla Eren ist sauer. Nicht nur, dass in der Innenstadt nach seinen Angaben rund 15 seiner Wahlplakate entwendet wurden. Nun hat sich auch noch jemand an seinem Plakat an der Festhalle zu schaffen gemacht. Eine Vermutung, wer da Hand angelegt haben könnte, hat der 50-Jährige schon. Aber der Reihe nach: Um bei den Zweibrückern für seine OB-Kandidatur zu werben, hat Eren, wie seine Konkurrenten, Wahlplakate drucken lassen. Die sind nun überall im Stadtgebiet zu finden. Eines davon habe er selbst mit seinem Sohn in der vergangenen Woche an einer Laterne vor dem Haupteingang der Festhalle aufgehängt – „auf der linken Seite“, wie er bekräftigt. Dort hing es auch – bis zum Montag. Für diesen Tag hatte sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Malu Dreyer in der Festhalle angekündigt. Der Termin: ein Ehrenamtsdialog mit dem Zweibrücker SPD-OB-Kandidaten Marold Wosnitza. Pünktlich zum Eintreffen der Ministerpräsidentin flatterten rote SPD-Fahnen im Wind vor der Halle. Aber nicht nur das: Wie Fotos, die auf Wosnitzas Facebookseite zu finden sind, zeigen, hingen am Eingang auch zwei SPD-Wahlplakate an den beiden Lampen. Deutlich zu erkennen ist darauf Wosnitzas Konterfei. Von Erens Plakat ist auf den Fotos dagegen nichts mehr zu sehen. Dieser Zustand missfiel Atilla Eren. „Finde den Fehler“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite, auf der er zwei Fotos veröffentlicht hat. Das erste zeigt sein Plakat vor der Festhalle. Auf dem zweiten Bild sind an derselben Stelle die Plakate von SPD und CDU zu sehen. „Die SPD hat mein Plakat für die Veranstaltung mit Malu Dreyer abgehängt“, vermutet Atilla Eren. Ein Hinweis, den er am Tatort gefunden hat, stützt seinen Verdacht. „Ich habe meine Plakate mit weißem Kabelbinder aufgehängt. Mittlerweile hängt mein Plakat wieder vor der Festhalle – aber auf der rechten Seite. Und es wurde mit schwarzem Kabelbinder festgemacht“, berichtet er. Die SPD-Plakate in der Stadt seien ebenfalls mit schwarzem Kabelbinder befestigt worden, erläutert er seine Beobachtungen. Auf RHEINPFALZ-Nachfrage berichtet Stéphane Moulin, Vorsitzender des SPD-Stadtverbands und der Stadtratsfraktion, jemand habe ihn nach der Veranstaltung am Montag darauf aufmerksam gemacht, dass Erens Plakat in der Nähe der Festhalle auf dem Boden liege. „Wir haben das dann wieder aufgehängt. Das ist für uns ein Akt der Fairness“, erklärt Moulin. Eine Anweisung, andere Plakate aus dem Eingangsbereich der Festhalle zu entfernen, habe es nicht gegeben. „Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass unsere Leute andere Plakate abgehängt haben“, stellt Carlos Pendon, Geschäftsführer der SPD-Regionalstelle Westpfalz, klar. Er sei sich sicher, dass keine Plakate an den Lampen hingen, als die SPD-Plakate befestigt wurden. Pendon hat die „Beweis“-Fotos auf Erens Facebook-Seite gesehen. „Das ist schon seltsam, dass genau zu diesen Zeitpunkten fotografiert wurde. Als hätte jemand in den Büschen darauf gewartet“, meint er. Wie Stadtsprecher Heinz Braun informiert, hat auch das Ordnungsamt in den vergangenen Wochen keine Wahl-Plakate der OB-Kandidaten entfernt. Für Zufall hält Atilla Eren das Verschwinden seines Plakats zeitgleich zur Veranstaltung mit der SPD-Frau Dreyer nicht. „Und ich hänge mein eigenes Plakat bestimmt nicht ab“, sagt er. „Hätten die vorher gefragt, ob sie das für die Veranstaltung abnehmen können, wäre das was anderes gewesen. Aber so ist das nicht in Ordnung.“

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