Zweibrücken Evangelisches Krankenhaus verkauft

Ob das Klinikgebäude weiterhin genutzt oder doch abgerissen wird, entscheidet sich laut Immobilia in den nächsten ein bis drei J
Ob das Klinikgebäude weiterhin genutzt oder doch abgerissen wird, entscheidet sich laut Immobilia in den nächsten ein bis drei Jahren.

Mit der Vertragsunterzeichnung am Mittwoch gingen das ehemalige Klinikgebäude, das aus drei Flurstücken bestehende Krankenhausgrundstück mit zusammen 18 500 Quadratmetern sowie das Grundstück des früheren Evangelischen Krankenhauses an der Denisstraße mit rund 7200 Quadratmetern in den Besitz von Geßner und Albus über. Laut Käufer und Verkäufer gab es bereits seit zwei Jahren Gespräche. Der Landesverein zitiert Geßner: „Als wir gehört haben, dass es zu keinem Abschluss mit anderen Interessenten gekommen ist und der Abriss des ehemaligen Krankenhauses mittelfristig in den Fokus rückt, haben wir uns auch aus lokaler Verbundenheit entschieden, dem Landesverein ein Kaufangebot zu machen.“ Ob das Gebäude erhalten werden und einer neuen Nutzung zugeführt werden kann oder abgerissen wird, zeige sich in den nächsten ein bis drei Jahren, sagt laut Landesverein Geßners Geschäftspartner Hans Albus. Die neuen Eigentümer mit ihrer Firma Immobilia wollen nach eigener Aussage „das Projekt am Himmelsberg in enger Zusammenarbeit mit der Stadt entwickeln“. Bürgermeister Christian Gauf erklärte: „Wir sind zufrieden, dass es jetzt zum Verkauf an einen regional verwurzelten Immobilienspezialisten gekommen ist, der schon Projekte in Zweibrücken erfolgreich umgesetzt hat.“ Auch Baudezernent Henno Pirmann sagte, die Stadt schätze die neuen Eigentümer als Investoren. Der designierte Oberbürgermeister Marold Wosnitza sieht „gute Chancen für eine positive Stadtentwicklung“. Dem Vernehmen nach wurde die Nachricht des Verkaufs an Geßner und Albus auch im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung am Mittwoch überwiegend positiv aufgenommen. Finanziell oder planerisch sei die Stadt bislang nicht beteiligt, sagte gestern auf Anfrage Stadtpressesprecher Heinz Braun. „Wir werden planerisch tätig, wenn feststeht, was genau auf dem Grundstück und mit dem Gebäude passieren soll.“ Über den Flächennutzungsplan oder später den Bebauungsplan könne die Stadt Einfluss nehmen auf das Geschehen. Im Flächennutzungsplan sei das Grundstück als Fläche für ein Krankenhaus ausgewiesen. Wenn etwas anderes dort entstehen soll, etwa eine Wohnbebauung oder Gewerbe, müsse der Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden. Die neuen Besitzer hätten angekündigt, sich mit der Stadt in Verbindung zu setzen wegen des weiteren Vorgehens. Für die Mieter im Klinikgebäude ergeben sich laut Landesverein durch den Verkauf zunächst keine Änderungen. Die Diakonissen Speyer, in denen der Verein zum Jahresbeginn 2019 aufgeht, würden das Gebäude in einer Übergangsphase bis Ende 2020 weiter betreiben. Mieter sind das Nardini-Klinikum, das Medizinische Versorgungszentrum, die radiologische Praxis Franz Walter sowie die physiotherapeutische Praxis Anna Arasmus. Mitte November hatte der Landesverein gesagt, dass das Gebäude aller Voraussicht nach abgerissen wird, da sich kein Käufer gefunden habe. Warum der Zuschlag jetzt doch noch an Geßner und Albus ging, nach zwei Jahren Verhandlungszeit, dazu wollte sich der Landesverein gestern nicht äußern. Den Kaufpreis wollte der Verein auch nicht nennen. Willi Geßner und Hans Albus waren dazu gestern nicht zu erreichen. Die Firma Immobilia trat unter anderem beim ehemaligen Finanzamt an der Gymnasiumstraße in Erscheinung. Sie kaufte das denkmalgeschützte Gebäude 2014 vom Land, um darin Wohnungen zu schaffen, was nicht geschah. 2017 verkaufte Immobilia weiter an die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau). 850 000 Euro hatte Immobilia für das Finanzamt bezahlt, 850 000 hat sie von der Gewobau erhalten plus noch etwas mehr für Auslagen, die Immobilia laut Gewobau hatte. Das Hilgardhaus hat Geßner vorübergehend vermarktet. Aktuell will er in der Schützenstraße in zweiter Reihe gegen den Widerstand von Anwohnern ein Mehrfamilienhaus bauen (wir berichteten mehrfach). Der zweite Immobilia-Geschäftsführer Hans Albus wohnt in Rottenburg am Neckar und war bis 1995 Geschäftsführer der Volksbank Zweibrücken. Südwest

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