Zweibrücken Getötete 24-Jährige: Spendenaktion, um Leichnam nach Marokko bringen

Ein 29-Jähriger hatte am späten Montagabend in einer Wohnung in der Friedrich-Ebert-Straße zwei Leichen gefunden.
Ein 29-Jähriger hatte am späten Montagabend in einer Wohnung in der Friedrich-Ebert-Straße zwei Leichen gefunden.

Die getötete 24-Jährige, die am Montag in Bubenhausen gefunden wurde, stammte aus Marokko. Um den Leichnam zurück zu ihrer Familie zu bringen, gibt es nun eine Spendenaktion.

„Help Bring Chaimae's Body Home“ – „Hilf mit, Chaimaes Leichnam nach Hause zu bringen“ – heißt die Spendenaktion, die am Donnerstagnachmittag auf der Internetplattform gofundme.com gestartet wurde und binnen kürzester Zeit 3000 Euro erbracht hat. Auf Englisch heißt es dort, dass Chaimae (nur der Vorname wird genannt) aus Rabat stammt, der Hauptstadt von Marokko, und dass die Familie den Leichnam gerne in Chaimaes Heimat überführen und dort begraben möchte. Allerdings seien die Kosten hierfür sehr hoch, „und ihre Familie braucht unsere Unterstützung in dieser unglaublich schweren Zeit“. Die Kosten werden mit 7000 Euro beziffert, 4000 davon seien bereits durch Spendensammlungen zusammengekommen. Für die verbleibenden 3000 Euro wurde die Online-Aktion gestartet. Das Spendenziel war am Freitagmorgen bereits erreicht.

Noura Antar-Doudouh, die Cousine der Getöteten, hat die Spendenaktion gestartet. Sie sagte am Freitagmittag im Gespräch mit der RHEINPFALZ, sie überlege, ob sie die Aktion weiter online lässt. Chaimaes Mutter habe einen Kredit aufgenommen, um ihrer Tochter zu ermöglichen, in Deutschland zu arbeiten. Der sei noch abzubezahlen, außerdem fielen in Marokko noch Bestattungsgebühren an. „Wir haben immer noch das Gefühl, dass wir in einem Albtraum leben“, sagte die Cousine, die in der Nähe von Darmstadt lebt.

Vorwurf: Ihr Ex-Freund habe die 24-Jährige umgebracht

Ein 29-Jähriger hatte am späten Montagabend in einer Wohnung in der Friedrich-Ebert-Straße zwei Leichen gefunden, einen 34-jährigen Mann und die 24-jährige Bewohnerin der Wohnung. In der Beschreibung der Spendenaktion wird außerdem erwähnt, ihr Ex-Freund habe die 24-Jährige brutal umgebracht. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken wollte hierzu auf Nachfrage der RHEINPFALZ keine Stellung nehmen. Sie macht mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen weiterhin keine Angaben zum möglichen Täter und zu einem möglichen Motiv. Auf die Fragen, ob der Ex-Freund der Getöteten ein Verdächtiger ist, ob er bereits vernommen wurde oder auf der Flucht ist, oder ob der Ex-Freund der zweite am Montagabend aufgefundene Tote ist, teilte Staatsanwalt Felix Huth lediglich mit: „Eine Festnahme ist im Zusammenhang mit dem angefragten Tötungsdelikt nicht erfolgt.“ Er könne versichern, „dass die Staatsanwaltschaft die Öffentlichkeit über den Fortgang der Ermittlungen unterrichten wird, sobald weitere belastbare Ermittlungsergebnisse insbesondere zum Tatgeschehen vorliegen“.

Die getötete 24-Jährige hatte im Zweibrücker Nardini-Klinikum gearbeitet. In einem Rundschreiben an die Mitarbeiter trauern Geschäftsführung, Krankenhausleitung und Pflegedirektion zusammen mit den Mitarbeitern um „eine sehr engagierte Pflegekraft und liebenswürdigen Menschen“. Auf der Internetseite der Spendenaktion steht: „Chaimae widmete ihr Leben der Fürsorge für andere und brachte Licht und Freude ins Leben all jener, die sie traf.“

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