Zweibrücken Grippevirus legt halbe Mannschaft flach

ZWEIBRÜCKEN. „Zuerst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.“ Dieses legendären Bonmot des frühen Fußball-Bundesliga-Profis Jürgen Wegmann kann in dieser schwierigen Runde getrost Handball-Oberligist VTZ Saarpfalz für sich reklamieren. Statt sich im Training darauf vorzubereiten, am Sonntag gegen die HSG Nahe-Bingen zu punkten (18 Uhr, Westpfalzhalle), hieß es für das Gros der Spieler: Bett hüten. Die Grippewelle hat die VTZ erwischt.

Nach Trainer Mirko Schwarz traf es auch Abwehrchef Marek Galla, den es so erwischt hat, dass er definitiv ausfallen wird. Heftig gebeutelt sind Max Ulbrich, Maurice Kaufeld, Tomas Mazar und Raimonds Trifanovs. Dazu fällt verletzungsbedingt weiter Kapitän Philip Wiese aus. Die VTZ bemühte sich darum, die Partie zu verlegen, da derzeit völlig unklar ist, wer am Sonntag wirklich spielen kann. Einer Verlegung der Begegnung erteilte Gegner HSG Rhein-Nahe Bingen gestern allerdings eine Absage. Auf die Zweibrücker wartet eine schwere Aufgabe, nicht nur wegen der Personalprobleme. Das zeigte sich schon im Hinspiel beim knappen 31:30-Erfolg der VTZ, die lange geführt hatte, kurz vor Schluss in Rückstand geraten war und das Spiel doch noch drehte. Unter anderem weil Steffen Kiefer an diesem Tag mit 13 Toren eine großartige Leistung bot. Er verwandelte in der Schlussphase einen wichtigen Siebenmeter und einen Gegenstoß. Um Kräfte zu sparen, wäre am Sonntag auf VTZ-Seite eine gute Trefferquote hilfreich. Die HSG Rhein-Nahe Bingen hat sich stabilisiert und ist dabei, ein kleines Polster zu den Abstiegsrängen aufzubauen. Zuletzt war das HSG-Team zweimal auswärts erfolgreich, unter anderem beim TV Offenbach. Die Niederlage gegen Titelkandidat Illtal am vergangenen Wochenende war einkalkuliert. Am Aufschwung hat auch Trainer Konrad Bansa seinen Anteil, den der ein oder andere Zweibrücker noch aus Regionalliga-Zeiten kennt – Bansa hütete lange das Tor des früheren Zweit- und Drittligisten TSG Münster. Ursprünglich kurz vor Ende der letzten Rückrunde als Aushilfstorwart zur HSG gewechselt, hat er dort auch das Traineramt übernommen, ist mit Axel Eichholtz für das Team verantwortlich. In Bingen ist Arbeitsteilung gefragt, denn Bansa, der schon als Jugendkoordinator beim Handball-Bundesligisten TuS Nettelstedt/Lübecke tätig war, ist seit zwei Wochen Nationalmannschaftstrainer. Er trainiert das deutsche Beachhandball-Nationalteam, war selbst als Spieler Vize-Europameister im Beachhandball. Dass sein Team die Partie am Sonntag in Zweibrücken in den sprichwörtlichen Sand setzt, die VTZ allen Widrigkeiten zum Trotz wieder ein bisschen Selbstvertrauen tanken kann, darauf hoffen allerdings die Zweibrücker Fans. Denn Selbstvertrauen tanken war das Ziel nach der Niederlage der VTZ in Mülheim, bevor die Grippe alle Planungen über den Haufen warf. (add)

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