Zweibrücken Hektisches Spiel mit gutem Ausgang

Augen zu und durch: Die Zweibrücker Rückraumspielerin Lucie Krein (mit Ball) versucht hier, an Carolin Nuhn von der FSG Arzheim/
Augen zu und durch: Die Zweibrücker Rückraumspielerin Lucie Krein (mit Ball) versucht hier, an Carolin Nuhn von der FSG Arzheim/Moselweiß vorbeizukommen.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken etablieren sich in der Spitzengruppe der RPS-Oberliga. Der 33:29 (16:12)-Erfolg am Sonntag (wir berichteten kurz) gegen die FSG Arzheim/Moselweiß war der fünfte Sieg des Tabellendritten in Folge.

In die Kategorie „Verdient, aber ein hartes Stück Arbeit“ lässt sich der Erfolg einordnen. Wobei sich die Zweibrückerinnen einen Teil der Arbeit selbst aufbürdeten. „Spielt doch den Ball einfach mal ruhig nach vorne“, schimpfte SV-Trainer Rüdiger Lydorf zwischendurch, als zum wiederholten Mal ein Ballgewinn in der Zweibrücker Abwehr in einen schlechten Pass nach vorne mündete. Mit dem Ergebnis: Ballverlust und schon tauchte Arzheim/Moselweiß wieder vor dem SV-Tor auf. „Wir haben leider zu viele technische Fehler gemacht“, sprach Lydorf das an, was den insgesamt guten Eindruck vom Zweibrücker Spiel etwas trübte und was verbessert werden muss. Aber es gab auch viel Positives zu sehen. Mit der Deckungsarbeit war Lydorf durchaus zufrieden. Und der SV-Rückraum mit Lucie Krein, Renáta Szabó und Katharina Koch funktionierte bestens. Vor allem Szabó forcierte die Geschwindigkeit, mit der der Ball durch die Zweibrücker Reihen lief, spielte teils grandiose Pässe, was die Moselweißer Abwehr vor manche knifflige Aufgabe stellte. Immer wieder gab es Lücken in der FSG-Abwehr, die genutzt wurden. Unter anderem von Pauline Hartfelder auf Linksaußen, die nach ihrem Bänderriss mit fünf Toren eine gelungene Rückkehr ins Oberliga-Team feierte. Auch die Frauenspielgemeinschaft aus Moselweiß drückte mächtig aufs Tempo, war im Aufbauspiel, gerade bei den Gegenstößen, aber genau so fehlerbehaftet wie das Zweibrücker Team. Auch FSG-Trainer Thomas Bach mahnte sein Team immer wieder mal, etwas mehr Ruhe zu bewahren. „Spielt das vernünftig durch, dann Pass auf den Außen, das klappt immer“, gab er beim Stand von 8:8 die taktische Marschroute vor. FSG-Linksaußen Paula Olbrich wusste den Platz auf ihrer Seite effektiv zu nutzen, bis sich die Zweibrücker im Spielverlauf besser auf diese Variante einstellten. Das war auch erforderlich, denn SV-Torfrau Daphne Huber kam am Sonntag nie richtig ins Spiel, bekam kaum Würfe der starken FSG-Rückraumspielerin Anne Schäfer zu fassen. Das bescherte Nina Schillo, die im B-Jugend-Oberliga-Team des SV 64 etatmäßig das Tor hütet, ab der 37. die Chance, Erfahrung in der Frauen-Oberliga zu sammeln. Schillo kam in der Phase, in der der Zweibrücker Angriff die Partie dominierte. Krein und Koch hatten nach dem zwischenzeitlichen 18:16 die Führung der Zweibrückerinnen auf 20:16 ausgebaut. Dann traf dreimal in Serie Hartfelder für das Lydorf-Team. „Ich freue mich, dass ,Paule’ nach ihrer Verletzung so gut zurück gekommen ist“, lobte Lydorf. Nach 42 Minuten führte die Zweibrückerinnen in einem weiter temporeichen Oberliga-Spiel 23:18. Anne Schäfer und Annika Bach verhinderten mit ihren Toren für die Gäste, dass sich der SV frühzeitig deutlich absetzte. Aber spätestens als es nach zwei Krein-Treffern in der 53. Minute 28:22 für die Gastgeber stand, schien die Partie entschieden. Die Fehlerquote im Angriffsspiel blieb aber weiter hoch. Das eröffnete Moselweiß die Chance, die Hektik im SV-Spiel in den Schlussminuten noch zu einer Resultatsverbesserung zu nutzen. Mehr ließen die Zweibrückerinnen aber nicht mehr zu. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, Schillo (ab 36.) - Koch (7), Krein (9/4), Szabó (6) - Pfeifer (1), Frank - Witzgall (2) - Sohns (2/1), Schlicker (1), Hartfelder (5) FSG Moselweiß/Arzheim: Hayer, Heinz (31. - 44.) - Schäfer (9), Bach (7/3), Schmidt (4) - Meier (3), Olbrich (5) - Kleeschulte - Reurik, Nuhn (1), Becker, Weigand Spielfilm: 4:5 (8.), 8:8 (15.), 11:11 (24.), 14:11 (28.), 16:12 (Halbzeit), 18:16 (35.), 27:22 (52.), 30:27 (58.), 33:29 (Ende) - Zeitstrafen: 1:4 - Siebenmeter: 6/5 - 3/3 - Beste Spielerinnen: Szabó, Krein, Koch, Hartfelder - Schäfer, Bach, Olbrich - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Weiler/Bentz (Kandel/Eckbachtal).

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