Zweibrücken Immer mehr wilder Müll im Stadtgebiet?

Müllablagerungen neben einem Container in der Fruchtmarktstraße – mitten in der Innenstadt.
Müllablagerungen neben einem Container in der Fruchtmarktstraße – mitten in der Innenstadt.

Verschandelt immer mehr Müll, der achtlos einfach irgendwohin gepfeffert wird, das Stadtbild? Zunehmend beklagen sich Bürger, denen solche Dreckecken auffallen.

Seit Monaten fallen Ludwig Wolf aus Zweibrücken Bauschuttcontainer auf, die an wechselnden Standorten in der Stadtmitte aufgestellt werden. Oft türmten sich mittlerweile wild abgelagerte Müllhaufen neben den Containern; mitunter seien Autoparkplätze dort vor lauter Müll gar nicht mehr nutzbar. „In der Fruchtmarktstraße, nahe der Ecke zum Busbahnhof und zum Behördenzentrum Max 1, ist es besonders schlimm“, findet Wolf: „Wir hatten früher den Ixheimer Hof betrieben. Wenn da mal vorm Haus drei Grashalme aus dem Trottoir wuchsen, kam vom UBZ gleich ein Zettel mit der Aufforderung, sauber zu machen. Heute sehen viele Stellen in der Stadt vernachlässigt aus.“

Jürgen Rinck hat sich an der neuen Bahnstation Rosengarten umgeschaut. Dessen Umfeld sei „in einem schlimmen Zustand“: „Offenbar werden die Mülleimer nicht geleert. Handelt es sich dort um ein Kompetenzproblem zwischen UBZ und Deutscher Bahn?“ Wenn Mülleimer überquellen, wirke das auf manche Zeitgenossen offenbar wie eine Art Aufforderung, ihren Unrat einfach daneben zu werfen.

Beschwerden werden weitergeleitet

Auch Klaus Dieter Böckler liegt ein Missstand auf der Seele. Er erinnert daran, dass junge Leute von der Jugendkunstschule und vom Hofenfels-Gymnasium erst neulich die zuvor eintönig graue Fußgängerunterführung am Bahnhof mit viel Engagement farbenfroh ausgemalt hatten. „Heute ging ich mal wieder durch die Bahnunterführung, und was sah ich?“, meldet sich Böckler: Jemand habe dort offenbar „gemeint, er müsste sich hier verewigen und die Leistungen der Künstler verachten“. Tatsächlich hat ein Unbekannter die Malkunst mit Filz- oder anderen Stiften beschmiert.

Auf Nachfrage erklärt der Zweibrücker Rathaussprecher Jens John, dass die Stadtverwaltung die genannten Beschwerden an die zuständigen Stellen weitergeleitet habe. „Die werden sich die Situation vor Ort ansehen.“ Was den Bahnhaltepunkt betrifft, so sei tatsächlich die Deutsche Bahn als Grundstückseigentümerin in der Verantwortung, wenn der Müll sich auf der Bahnanlage selbst befinde; zum Beispiel neben den Mülleimern.

Von der RHEINPFALZ auf die Müllhaufen am Haltepunkt Rosengarten angesprochen, hat die Deutsche Bahn (DB) nun eine „zusätzliche Sonderreinigung“ veranlasst. Dies teilte am Freitag eine Sprecherin des Unternehmens mit. Bundesweit arbeite die DB daran, „an ihren Bahnhöfen, Verkehrsstationen und Haltestellen ein ansprechendes Ambiente zu bieten“, wozu auch deren regelmäßige Reinigung gehörte. „Trotzdem lassen sich zwischenzeitliche Verunreinigungen leider nicht komplett ausschließen“, bat die Sprecherin um Nachsicht. Daher würden „bei Bedarf auch zusätzliche Sonderreinigungen“ in Auftrag gegeben – so wie jetzt am Haltepunkt Zweibrücken-Rosengarten. Die Bahnsprecherin: „Bitte seien Sie versichert, dass wir Ihren Hinweis zudem zum Anlass nehmen, das Thema Sauberkeit vor Ort kritisch im Blick zu behalten und bei Bedarf den aktuell bestehenden Reinigungszyklus anzupassen.“

UBZ-Meldeportal

Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) hat hier im Internet ein Meldeportal auf seiner Webseite eingerichtet. Wer eine illegale Müllablagerung oder kaputte Abfallbehälter entdeckt hat oder wem verstopfte Kanäle, Beschädigungen auf dem Friedhof oder defekte Geräte auf Spielplätzen auffallen, kann dies auf diese Weise dem UBZ melden. Dessen Mitarbeiter kümmern sich darum.

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