Zweibrücken „Junge Leute haben kaum Interesse am Vereinstennis“
Zweibrücken. Die Tennissaison 2014 steht in den Startlöchern, viele Spieler bereiten sich intensiv auf die Freiluftsaison vor, und die Vereine machen ihre Plätze spielfähig. Doch es gibt auch Vereine, deren Plätze seit einigen Jahren brach liegen, weil es keine Spieler mehr gibt, die dem ehemals weißen Sport frönen wollen.
Zwei dieser Vereine ohne Tennisaktivitäten in der Region Zweibrücken sind die Tennisabteilungen von und Wiesbach. „Junge Menschen haben heute kaum mehr Interesse am Tennisvereinsleben“, sieht Günter Kühn, der ehemalige Abteilungsleiter des Tennisclubs Hornbach, den Hauptgrund dafür, dass in Hornbach seit sechs Jahren kein Tennis mehr gespielt wird. 1985, in der Tennisblüte von Boris Becker und Steffi Graf, wurde der Tennisclub als Unterabteilung des Fußballclubs Hornbach gegründet. „In den Anfängen hatten wir bis zu 120 Mitglieder, und wir beteiligten uns auch an den Medenspielen im TV Pfalz“, blickt Kühn etwas wehmütig zurück. „Auf den zwei Plätzen wurde rege gespielt, was auch daran lag, dass viele Fußballspieler Spaß am Spiel mit der gelben Kugel gefunden hatten. Doch im Laufe der Jahre wurden die Mitglieder älter, kleine und größere Verletzungen kamen dazu, sodass die inzwischen in die Jahre gekommenen Mitglieder nicht mehr spielen konnten. Ein großes Manko war zudem, dass es immer weniger Nachwuchs gab, der sich für den Tennissport interessierte. So wurden die Aktivitäten immer weniger, nur noch einige Mitglieder wollten die Plätze im Frühjahr Instand setzen, die jungen Leute hatte immer weniger Zugang zum Tennis, was zu der Auflösung der Tennisabteilung führte.“ Heute liegen die Plätze brach. Ein Platz wird als Stellplatz für Wohnwagen genutzt. Beim zweiten Platz wurde vor einiger Zeit angedacht, ein Kleinfeld für den Jugendfußball zu errichten oder eine Minigolfanlage zu bauen. „Doch bislang wurde nur darüber gesprochen, konkrete Pläne liegen noch nicht vor“, berichtet Kühn. „Eine Wiederbelebung der Tennisabteilung wird es in absehbarer Zeit wohl nicht mehr geben.“ Ähnlich wie in Hornbach verhielt es sich auch mit Aufstieg und Niedergang der Tennisabteilung in . Der Tennisclub wurde ebenfalls wie in Hornbach als Unterabteilung des Fußballclubs Wiesbach 1985 gegründet. „15 Jahre lang wurde Tennis mit 70 Mitgliedern gespielt“, blickt Ex-Vorstandsmitglied Emil Meyer zurück. Der Verein hat meist Freundschaftsturniere ausgetragen, und sich weniger an den Medenspielen des TV Pfalz beteiligt. „Doch dann wurden es immer weniger Mitglieder, weil der Nachwuchs fehlte und sich viele Tennisspieler wieder dem Fußball zu wandten“, berichtet Meyer vom Niedergang der Tennisabteilung, die im Jahre 2000 aufgelöst wurde. Heute liegen die Plätze brach, und wuchern zu. Eine andere Nutzung oder sogar eine Wiederbelebung mit Tennis ist momentan nicht in Sicht. Dass es auch anders herum gehen kann, beweist die Tennisabteilung des , die 1985 gegründet wurde, und lange fast verwaist war. In diesem Jahr haben sich 40 Mitglieder dazu durchgerungen, den Tennisclub wieder zu reanimieren und sogar in der beginnenden Saison mit drei Mannschaften an den Medenspielen teilzunehmen. „Der Anlass für die Wiederbelebung unserer Tennisabteilung waren auch die Zuschüsse, die uns der Tennisverband für die Sanierung der drei Plätze, zwei Kunst- und ein Sandplatz, in Aussicht gestellt hat. Eingeweiht werden die Plätze am 10. Mai ab 13 Uhr. Dass in Martinshöhe wieder mehr Tennis gespielt wird, ist auf das Engagement der Gründungsmitglieder zurückzuführen, wie Pressewartin Gerda Hettrich berichtet. „Wenn am ersten Maiwochenende die Medenrunde beginnt, werden wir mit einer Herren-30-Mannschaft, sowie zwei Jugendmannschaften antreten“, teilt Hettrich mit. Weiterhin möchte der Verein im Laufe der Saison durch Spaßturniere, Doppelturniere und mit der Aktion „Play and Stay“ (übersetzt: spiele und bleibe), um Neumitglieder werben. Neumitglieder gebrauchen könnte auch der , der auf seiner Anlage in Niederauerbach momentan 74 Mitglieder hat. Für die kommende Saison hat der TC für die Instandsetzung seiner vier Tennisplätze eine Firma beauftragt. Neu ist auch der Pächter für die Gastronomie, Heiko Doll, der auch die World-of-Fun-Arena auf dem Flugplatz betreibt (). „Wir versprechen uns mit der Übernahme durch Herrn Doll eine Belebung der Anlage, vor allem in der Bewirtung, die in den letzten Jahren nicht gut funktionierte“, hofft Paul Steiner, der erste Vorsitzende, auf mehr Leben auf der Anlage. Im sportlichen Bereich hat der Tennisclub sieben Mannschaften gemeldet, die am Spielbetrieb des TV Pfalz teilnehmen werden.