Zweibrücken Keine Zeit zum Sortieren

Annalena Frank im Anflug: Die SV-Spielerin erzielte gegen Budenheim fünf Treffer.
Annalena Frank im Anflug: Die SV-Spielerin erzielte gegen Budenheim fünf Treffer.

«ZWEIBRÜCKEN.» Das Spielgeschehen glich einem Konditionstraining der besonderen Art: rauf, runter, rauf. Zeit zum Verschnaufen, sich mal in der Abwehr zu sortieren, die blieb kaum. Würde in der Oberliga-Statistik die Rubrik „meiste Gegenstöße pro Spiel“ geführt werden, das Duell zwischen Zweibrücken und Budenheim wäre weit vorne mit dabei. Den Auftakt beim Gegenstoß-Spektakel über 60 Minuten machten die Gäste aus Budenheim. Den Zweibrückerinnen war nach zwei Niederlagen in Serie und einer schwachen Leistung in Mundenheim anzumerken, dass es etwas an Selbstbewusstsein und Sicherheit im Zusammenspiel fehlte. Das nutzten die Handballerinnen aus Rheinhessen immer wieder zu Ballgewinnen und erfolgreichen Gegenstößen. Zudem zeigten sie die SV-Schwäche in der Deckungsmitte auf, wo die Budenheimer am Kreis sehr viel Platz hatten. Als Elena Becker in der zehnten Minute an den Kreis eingelaufen war, und erfolgreich zum 5:4 für Budenheim abschloss, reichte es SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Er nahm eine Auszeit. Zweibrücken legte danach die Nervosität ab und zündete den eigenen Turbo. Spielmacherin Lucie Krein kam immer besser ins Spiel, Katharina Koch zum 8:7, Krein zur 9:7-Führung. Budenheims Trainer Dirk Rochow forderte von seiner Mannschaft: „Ihr müsst in der Abwehr wieder enger stehen, direkter ran und dann mit Tempo nach vorne.“ Es schien zu fruchten. Ariane Hilbig – mal wieder vom Kreis: 8:9, Katharina Lennartz per Gegenstoß zum 9:9. „Aber ab dem Zeitpunkt haben wir endgültig das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, sah Lydorf, zufrieden, wie sein Team jetzt den Schalter endgültig umlegte: Koch traf per Gegenstoß zum 10:9, Gegenstoß Ina Sohns 11:9. Dass auch Zweibrücken vom Kreis treffen kann, bewies Sohns mit dem Treffer zum 12:9. Annalena Frank packte das 13:9 oben drauf, Lucie Krein ließ per Strafwurf das 14:9 folgen und mit einem halbhohen Kracher aus dem Rückraum markierte Levke Worm das 15:9. Zweite Auszeit Budenheim. „Hätten wir von Anfang an so konsequent gespielt, hätten wir zur Halbzeit schon deutlich höher führen können“, wusste Lydorf. Seine Mannschaft marschierte nach dem Seitenwechsel unbeirrt weiter. Es blieb beim schnellen rauf, runter, rauf, durchaus verbunden mit einer hohen Fehlerquote – vor allem auf Budenheimer Seite. Hasenjagd nennen Fans so ein Spielgeschehen. Strukturierten Spielaufbau gab es selten zu sehen, dafür konnte jede Menge Videomaterial zum Thema erste und zweite Welle gedreht werden. Krein per Gegenstoß zum 24:12, Koch per Gegenstoß zum 25:12. Budenheim musste schon früh die dritte Auszeit nehmen. „Stellt die Räume zu, dann kriegen wir unsere Chancen“, forderte Lydorf. Der Lauffreude seines Teams, der Lust am Torewerfen tat auch das Durchwechseln keinen Abbruch. Nach 44 Minuten traf Annalena Frank zum 30:15. Weil es sichtlich Spaß machte, mit Hochgeschwindigkeit den Ball nach vorne zu tragen, ließen die Zweibrückerinnen nicht nach. In der 60. Minute war es soweit: Zum ersten Mal in dieser Runde knackte das SV-Team in einem Spiel die 40-Tore-Marke. Koch blieb der Treffer, der der Mannschaft eine Kiste Bier bescherte, vorbehalten. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, Erbelding (ab 45.) - Koch (9/1), Krein (11/4), Frank (5) - Pfeifer (1), Hartfelder (4) - Sohns (3) - Witzgall (2), Worm (6), Hoffmann, Schlicker SF Budenheim: Nicolay, Keil - Becker (2), Maus (2), Quilitzsch (1) - Lennartz (3), Mussenbrock (3) - Hilbig (7) - Hilbert (4/2), Puhl (4/1), Köppe Spielfilm: 4:5 (10.), 9:7 (16.), 9:9 17.), 15:9 (24.), 17:11 (Halbzeit), 30:15 (44.), 36:20 (53.), 41:26 (Ende) - Zeitstrafen: 4:4 - Siebenmeter: 7/6 - 4/3 - Beste Spielerinnen: Krein, Koch, Hartfelder - Hilbig - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Hehn/Höger (Hochdorf/Haßloch)

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