Zweibrücken Matchplan: Im Party-Bus nach Hause fahren

Ein Meilenstein auf dem Weg zum möglichen Titel war der Heimsieg im Spitzenspiel gegen die HF Illtal Anfang April, den VTZ-Kapit
Ein Meilenstein auf dem Weg zum möglichen Titel war der Heimsieg im Spitzenspiel gegen die HF Illtal Anfang April, den VTZ-Kapitän Philip Wiese (Zweiter von rechts) und seine Kollegen danach ausgiebig bejubelten.

«ZWEIBRÜCKEN.» Am drittletzten Spieltag der Handball-Oberliga könnte die Mannschaft der VT Zweibrücken-Saarpfalz ihre herausragende Saison bereits krönen und sich vorzeitig den Titel des Oberliga-Meisters sichern. Voraussetzung: Die Zweibrücker gewinnen heute, 20 Uhr, beim Tabellendrittletzten TSG Friesenheim II.

Sollte die VTZ gewinnen, können die Sektkorken knallen, ist Meisterstimmung im Zweibrücker Party-Bus angesagt. In einen Party-Bus verwandelte sich das Gefährt, das die Zweibrücker zu Auswärtsspielen bringt, bislang immer, wenn es auswärts was zu feiern gab. Das war oft der Fall. „Ich selbst bin ja kein Feierbiest“, gibt VTZ-Trainer Danijel Grgic lachend zu. Und so groß die Freude ist, dass einige Fans angekündigt haben, die Zweibrücker auf dem Weg nach Ludwigshafen- Friesenheim im Bus zu begleiten: „Auf der Hinfahrt brauchen wir die Chance, uns zu konzentrieren und voll auf das Spiel fokussieren zu können“, bittet Grgic um Verständnis. Sollten die 60 Spielminuten erfolgreich gestaltet werden, „fällt den Jungs garantiert einiges ein, wie sie feiern können“, ahnt er allerdings. Für den Trainer wäre die Meisterschaft im zweiten Jahr der Zusammenarbeit mit der VTZ auch ein persönlich großer Erfolg. Meisterschaften feiert man nicht jedes Jahr. Das weiß auch VTZ-Kapitän Philip Wiese, seit Jugendtagen einer der besten Handballer im Südwesten, der schon viele Erfolge feiern konnte. Eine Meisterschaft aber eben erst einmal: Am 5. Mai 2013 machte er mit der VTZ den Oberliga-Titelgewinn perfekt. Am vorletzten Spieltag durch einen Heimsieg gegen Saulheim. Wiese ist der einzige heutige Spieler, der schon damals bei Meisterschaft und Aufstieg in die Dritte Liga dabei war. Mitgefeiert hatte diesen Erfolg aber auch – noch als Spieler – der heutige Co-Trainer Marek Galla. Hätte der Tabellenzweite Illtal am vergangenen Wochenende in Offenbach gepatzt, wäre die VTZ schon am Sonntag auf der Couch Meister geworden. Gespannt hatten viele auf das Ergebnis gewartet. „Ich war aber ganz entspannt, habe gar nicht im Ticker geschaut“, erzählt Trainer Grgic. „Wenn wir Meister geworden wären, hätte schon einer angerufen“, meint er. Es kam kein Anruf, „also müssen wir das aus eigener Kraft schaffen“. Drei Matchbälle habe sich die Mannschaft erarbeitet und erspielt, „und natürlich wollen wir in Friesenheim den ersten Matchball nutzen“, sagt er. Das wird keine leichte Aufgabe. Dass sich die Zweibrücker gegen Saulheim am vergangenen Samstag sehr schwer taten, hatte eine Ursache auch darin, dass niemand einen Fehler machen wollte. „Deshalb hat in manchen Situationen ein bisschen der Mut gefehlt“, analysiert Grgic. Er vertraut darauf, dass die Defensivleistung inklusive Torhüterleistung in Friesenheim richtig gut sein wird. Gegen Saulheim habe es im zweiten Durchgang ja schon eine Steigerung gegeben. „Wir haben eigentlich keinen Druck. Aber natürlich machen sich Spieler, wenn sie so eine Chance haben, selbst den Druck“, weiß Grgic. Umso wichtiger wäre es mit Blick auf die restliche Runde, „wenn wir in Friesenheim alles klar machen könnten. Dann wäre der Druck raus“. Die abstiegsbedrohte Friesenheimer Zweite wird der VTZ sicher viel abverlangen. Für die TSG geht es – falls nur zwei Oberligisten absteigen müssen – noch um den Klassenverbleib. Der war bei den Gastgebern eigentlich schon abgeschrieben. Aber mit drei Siegen in den letzten drei Heimspielen hat sich die TSG-Zweite um die starken Jan Bußer und Moritz Happersberger die Chance auf den drittletzten Platz erarbeitet. Schon im Hinspiel hatte Friesenheim die VTZ arg gefordert. Mit elf Toren, darunter sechs sicher verwandelten Siebenmetern, war Tomas Kraucevicius ein Matchwinner. Auch Martin Mokris, seit Wochen in sehr guter Form, traf damals gut. Das VTZ-Team kann heute in Bestbesetzung (bis auf den Langzeitverletzten Alexej Wetz) antreten. Auch Moritz Baumgart hat nach seinen Hüftproblemen wieder das Training aufgenommen. Sport

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