Zweibrücken Mazars Extra-Schau zum Abschied

Zweibrücken. Versöhnlicher Heimabschluss für den Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz: Durch den gestrigen, etwas mühevollen 30:25 (13:13)-Erfolg gegen den Absteiger TV Bitburg sicherte sich das VTZ-Team einen Spieltag vor Rundenende Platz drei.

Nach 58 Minuten verließ Zweibrückens Kreisläufer Tomas Mazar das Spielfeld. Sonderapplaus brandete auf für „unsere slowakische Geheimwaffe“, wie ihn VTZ-Hallensprecher Uwe Schumann augenzwinkernd nannte. Von Geheimwaffe konnte natürlich keine Rede sein, denn was Mazar kann, das hat der in seine slowakische Heimat zurückkehrende Spieler in den vergangenen zwei Jahren immer wieder gezeigt. Und das zeigte er gestern den Zweibrücker Fans noch mal. Sieben Tore markierte er, holte vier Strafwürfe raus. Im ersten Durchgang hielt er Zweibrücken mit seinen Treffern im Spiel, darunter ein selten gesehener Gegenstoß zum 12:11 und damit zur ersten Zweibrücker Führung. Szenenapplaus, als Mazar in der Abwehr in einen Bitburger Angriff hechtete. „Ich habe ihm vor dem Spiel gesagt, dass er heute zehn Tore machen muss. Die Tore plus die Strafwürfe, das geht in Ordnung“, sagte Felix Wiese lachend, der mal wieder aushelfend wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff Pech mit einem Pfostentreffer hatte. Sportlich und menschlich habe es ihm in Zweibrücken sehr gut gefallen, sagte Mazar. Aber die Sehnsucht nach der Familie, den beiden Kindern, „ist doch zu groß“, nannte der passionierte Tennisspieler Gründe für seinen Abschied. Das Spiel, stellte VTZ-Trainer Mirko Schwarz fest, sei ein bisschen Spiegelbild der gesamten Zweibrücker Saison gewesen: Auf und Ab im Wechsel. „Wir haben wieder nicht konsequent verteidigt, zu viele Chancen liegen lassen“, konstatierte er. Trotzdem gewonnen. Weil eine Maßnahme stach: Nach der Auszeit in der 17. Minute stellte Schwarz die Abwehr um, brachte Raimonds Trifanovs, der von nun an Bitburgs bis dahin überragenden Rückraumschützen Pascal Wolff, der die Winkel des Zweibrücker Tores millimetergenau vermaß, in Manndeckung nahm. Darauf fanden die Gäste nie eine richtige Antwort. Mit Trifanovs kam auch über weite Strecken mehr Struktur ins Zweibrücker Angriffsspiel. Im zweiten Abschnitt steigerte sich auch VTZ-Kapitän Philip Wiese. Immer wieder löste er erfolgreich an den Kreis auf, traf jetzt auch ab und an – was im ersten Durchgang gar nicht funktioniert hatte – aus dem Rückraum. Tor um Tor konnten sich die Zweibrücker dann absetzen, wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. „Ich denke, wir haben uns ordentlich verkauft“, bilanzierte Bitburgs Trainer Janusz Klimek zu Recht, dessen Team den direkten Wiederaufstieg anvisiert. Die Lücken in der Zweibrücker Hintermannschaft zeigte Klimeks Team zumindest phasenweise deutlich auf. Mazar ersetzen, Steffen Kiefer ersetzen – das werde eine schwere Aufgabe sein kommende Runde, schaute Schwarz schon mal voraus. 532 Tore für Zweibrücken hatte Kiefer, der in der dritten Spielzeit das VTZ-Trikot trägt, vor dem Anpfiff in drei Spielzeiten zu Buche stehen. Auf Tor Nummer 533 musste er bis zur 41. Minute warten. Es war der Treffer zum 20:17, mit dem die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße einbogen. Da jubelte auch der seit dem Pokalhalbfinale verletzte Ingmar Steiger auf der Bank an der Seitenlinie. Wenn Not am Mann war, hatte Steiger ausgeholfen, mit ganz starker Abwehrleistung den wichtigen Heimsieg gegen Illtal ermöglicht. Er wechselt gemeinsam mit Philipp Ulbrich zum Pfalzligisten TS Rodalben. Ulbrich verabschiedete sich ebenfalls mit einem schönen Tor. Gleiches gelang Christopher Dahler, der nach langer Krankheitspause zuletzt wieder mitwirken konnte. Auch Dahler wird kürzertreten. (add) So spielten sie VTZ Saarpfalz: Pcola, Weishaar (ab 57.) - Kiefer (2), Mokris (4/4), Philip Wiese (10) - Kaufeld, Max Ulbrich (1) - Mazar (7) - Trifanovs (4) - Dahler (1), Philipp Ulbrich (1), Felix Wiese TV Bitburg: Legenhausen, Schwerdt (ab 41.) - Lauer (3), Dright, Wolff (6) - Bernreiter, Nelles (4/3) - Sonnen (5) - Steinbach (4), Löll (1), Schallert (2) Spielfilm: 8:10 (17.), 12:11 (24.), 13.13 (Halbzeit), 24:19 (46.), 30:25 (Ende) - Strafzeiten: 1:1 - Siebenmeter: 4/4 - 4/3 - Beste Spieler: Mazar, Wiese, Trifanovs - Wolff, Sonnen - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Hoffmann/Hummel (HV Rheinhessen). (add)

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