Montagsumfrage Mit diesen Spielsachen spielen auch die Erwachsenen noch gerne

Kinderspielzeug früher. Ein Foto aus dem Jahr 2006, entstanden auf der Spielzeugausstellung des Heimatvereins Reifenberg.
Kinderspielzeug früher. Ein Foto aus dem Jahr 2006, entstanden auf der Spielzeugausstellung des Heimatvereins Reifenberg.

Am Samstag endete die Spielwarenmesse in Nürnberg. Was für Spielsachen haben die Leute noch zu Hause? Wie oft packen sie noch Brettspiele aus? Wir haben uns umgehört.

„Die Holzwerkbank von meinem Opa, mit der ich als kleines Kind gespielt habe, habe ich beim Übernehmen des Haushalts gefunden, mitgenommen, restauriert und aufgehoben“, erzählt Julian Wilhelm. Der Zweibrücker sagt, dass irgendwann der Nachwuchs damit spielen kann. Ab und zu packt er zudem die „Klassiker“ aus: Mensch ärgere dich nicht, Karten, Mau-Mau, Poker und Co. „Konsolen spiele ich eher weniger, früher mit 13 oder 14 habe ich gerne Computerspiele gespielt, heute habe ich dafür aber wenig Zeit.“ Zudem hat Wilhelm viele Lego-Steine aus seiner Kindheit noch daheim. „Auch meine Modellflieger von früher habe ich noch.“

Michael Belan hat auch noch Spielwaren aus seiner Kindheit daheim, natürlich auch die Brettspiele. Der Zweibrücker zählt auf: Siedler von Catan, Phase zehn, alte Monopolys, Kartenspiele und Co. „Über die Jahre hat sich da ja nichts groß geändert, weil die so beliebt sind“, erzählt er und ergänzt: „Ich habe auch eine Kiste an Lego-Sets, die es heute gar nicht mehr gibt. Die schmeißt man natürlich nicht weg.“ Belan kennt einen Freund, der seine alte Lego-Sets zu höheren Preisen an Sammler verkauft. Und kauft Belan heute noch Spielwaren, etwa Lego-Sets zum Ausstellen? „Tatsächlich nicht, das liegt aber vielmehr am Platz. Ich habe mir aber überlegt, eine Vitrine zu kaufen und dort dann etwas reinzustellen – als Erinnerung an die Kindheit.“

„Ich habe noch ein Puppenhaus, das mir mein Vater mal zu Kindeszeiten gebaut hat“, sagt Gerdi Dahlhauser aus Mauschbach. Das Puppenhaus samt „Bewohner“ wurde zwischenzeitlich an die eigenen Kinder und später die Enkelkinder weitergegeben – und die spielen noch heute mit dem Puppenhaus. „Das ist mir ganz wichtig.“ Spielen die Enkel lieber mit dem alten oder mit neuem Spielzeug? Dahlhauser: „Mit dem alten spielen die auch gerne. Das ist eben was ganz anderes wie das moderne Plastik-Zeug.“ Für Gesellschaftsspiele – genauer gesagt die Klassiker – ist die Mauschbacherin auch zu haben: „Die dürfen zu Hause auch nicht fehlen.“

Sven Schiele hat aus seiner Kindheit viele Gesellschaftsspiele daheim stehen: Monopoly, Spiel des Lebens, Flottenmanöver. „Manchmal werden die auch noch ausgepackt“, sagt der Zweibrücker. Von zwei Spielzeugautos kann sich Schiele auch nicht trennen: ein VW-Käfer und ein Modell von Kitt aus der Serie Knight Rider. Beide Autochen sind daheim als Deko ausgestellt. „Ansonsten habe ich aber nichts mehr.“ Und wie sieht es heute mit dem Spielzeug-Kaufen aus? Neues, so Schiele lachend, gibt es für den Hund.

Mühle, Halma, Würfel und Co. finden sich auch im Haushalt von Ursula Heimsott. „Ab und zu spielen wir die, im Urlaub sowieso“, sagt die Pirmasenserin. Spielzeug aus ihrer Kindheit hat Heimsott nicht mehr daheim, dafür das ihrer Tochter. „Da haben wir die Schlümpfe, Legos und natürlich die Barbie-Puppen.“

„Ich habe den ganzen Speicher voll“, sagt Herbert Stegner. Sollte er eines Tages mit Enkeln beschenkt werden, haben die dann freie Auswahl, so der Zweibrücker. In Sachen Gesellschaftsspiele ist Stegner Feuer und Flamme: „Wir spielen alles. Das ist doch vor allem im Winter schön, um die Zeit zu überbrücken.“ Lachend fügt er hinzu: „Ich muss in der Woche zweimal mit meiner Frau Karten spielen. Ich lass’ sie dann immer gewinnen, dann habe ich meine Ruh’.“ Aus seiner Kindheit hat Stegner keine Spielsachen mehr zu Hause. „Früher hat man nichts bekommen. Meine Oma hat mir immer den Katalog gegeben und gesagt, ich soll für die Weihnachten ankreuzen. Mein Wunsch war mal eine Eisen- oder Autobahn.“ Weil Stegner als kleiner Bub solche Sachen nie geschenkt bekommen hat, nahm er sich vor, seinen Söhnen ihre Wünsche zu erfüllen.

Julian Wilhelm
Julian Wilhelm
Michael Belan
Michael Belan
Gerdi Dahlhauser
Gerdi Dahlhauser
Sven Schiele
Sven Schiele
Ursula Heimsott
Ursula Heimsott
Herbert Stegner
Herbert Stegner
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