Zweibrücken Mit ganz viel Wucht zum Heimsieg

90 Sekunden vor dem Spielende hatte Peter Pcola, Torwart des Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz, das gute Auge und das treffsichere Händchen. Er sah, dass das Tor des TuS Dansenberg verwaist war, warf kraftvoll aus dem eigenen Raum heraus und versenkte den Ball im Dansenberger Netz. Pcola krönte damit seine starke Vorstellung beim 28:24 (16:11)-Erfolg der VTZ.

ZWEIBRÜCKEN. „Das mit dem Tor war schön“, freute sich der Schlussmann. „Die Abwehr war gut, vor allem in der ersten Halbzeit“, lobte Pcola seine Vorderleute. Die ließ VTZ-Trainer Mirko Schwarz, nachdem ihm mit Marek Galla der wichtigste Mann im Mittelblock bis Rundenende ausfällt, zunächst offensiv 3-2-1 decken. „Damit hat Dansenberg nicht gerechnet“, sagte Pcola. Kapitän Philip Wiese, die zweite Säule im Mittelblock, gab nach zehn Wochen Verletzungspause sein Comeback. Das war eigentlich in der Partie gegen Illtal geplant gewesen. „Ich habe diese Woche schmerzfrei trainiert und gesagt, wenn Not am Mann ist, helfe ich“, sagte Wiese. Er wurde gebraucht, tastete sich zunächst vom reinen Abwehrspiel über die Kreisposition schließlich sogar auf seine Rückraumposition heran. „Es hat alles geklappt“, freute er sich. In einem spannenden Spiel zeigte die VTZ in den ersten 30 Minuten ihre beste Leistung der Rückrunde. Martin Mokris, motiviert und konzentriert, lenkte das Zweibrücker Spiel. Die Mannschaft bewies Geduld im Angriff, kämpfte in der Abwehr. „Klar gegen Dansenberg bin ich immer motiviert“, sagte Mokris lachend, der eine tolle Vorstellung ablieferte. Die ersten drei Zweibrücker Tore, sehenswerte Tiefwürfe, gingen auf das Konto des früheren Dansenbergers. Der bekommt kommende Runde in Zweibrücken Verstärkung aus Dansenberg. Der 23-jährige Rückraumspieler Alexej Wetz, der gestern wegen einer Grippe, passen musste, wechselt kommende Runde zur VTZ. Die Zweibrücker Fans hatten gestern, vor allem in den ersten 30 Minuten, auch wieder Spaß an Raimonds Trifanovs, der drei wichtige Tore markierte. Am Kreis ackerte Tomas Mazar, in einem – wie immer gegen Dansenberg – sehr emotionalen, körperbetont geführten Spiel. Das war für Dansenbergs Florian Lanz, der gegen Tobias Stauch nachgetreten hatte, nach 37 Minuten vorzeitig beendet. Bis zur 25. Minute lief die Partie ausgeglichen. Dann brachte Maurice Kaufeld die Hausherren per Strafwurf mit 13:11 in Führung. Steffen Kiefer ließ das 14:11 folgen, per Gegenstoß erhöhte Max Ulbrich auf 15:11. Und: Dansenberg wurde Sekunden vor der Halbzeit sogar noch einmal ausgekontert. Der Ball wurde schnell nach vorne gespielt und Ulbrich erhöhte quasi mit dem Halbzeitpfiff auf 16:11. Die Pause tat der VTZ nicht gut. Markus Seitz ging ins Dansenberger Tor und parierte die Würfe, die zuvor reingegangen waren. Zweibrücken machte jetzt wieder bekannte Fehler, schloss die Angriffe zu schnell ab und durfte sich beim gut aufgelegten Pcola bedanken, dass den Gästen, bei denen der etatmäßige Kreisläufer Christopher Seitz ganz stark Regie auf der Mitteposition führte, der Ausgleich nicht früher gelang. Nach 44 Minuten war es soweit. Pascal Bock markierte nach Seitz-Zuspiel das 18:18. Zwei Minuten später brachte Florian Lammering die Gäste per Strafwurf beim 20:19 erstmals in Führung. Aber die VTZ befreite sich aus dieser prekären Lage. Zwei Gegenstöße von Steffen Kiefer gegen seinen künftigen Verein – „die mussten rein“, sagte Kiefer lachend – brachten die VTZ wieder auf die Siegesstraße. Und dann war da noch Pcola, der traf und hielt. „28 vergebene Würfe waren einfach zu viel“, bilanzierte Dansenbergs Trainer Kai Christmann, während sein Zweibrücker Kollege Mirko schwarz durchatmete und kommentierte: „Verdiente zwei Punkte“ (add)

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