Zweibrücken Nardini-Klinikum widerspricht Klinik-Atlas: „Wir haben genug Pflegepersonal“

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Der Bundes-Klinik-Atlas wurde nach harscher Kritik überarbeitet. Das Nardini-Klinikum in Zweibrücken sieht sich aber nach wie vor zu Unrecht schlecht bewertet, was die Personalausstattung angeht.

Im Klinik-Atlas sind für das Zweibrücker Krankenhaus 145 Pflegekräfte vermerkt, bei jährlich 10.142 Fällen, woraus ein sogenannter Pflegepersonalquotient von 93,39 errechnet wurde, was laut Atlas „weit unterdurchschnittlich“ ist und im roten Bereich liegt. Der kaufmännische Direktor des Nardini-Klinikums, Christian Finkler, weist dies allerdings entschieden zurück und verweist auf fehlerhafte Grunddaten. Im Klinik-Atlas würden die Standorte Zweibrücken und Landstuhl jeweils als ein Krankenhaus ausgewiesen. Das ist laut Finkler aber falsch, „denn wir sind ein Verbundkrankenhaus an zwei Standorten“.

Für den Standort Landstuhl weist der Atlas denn auch 155 Pflegekräfte bei 11.084 Fällen aus und kommt auf einen Pflegepersonalquotienten von 48,66 und damit „überdurchschnittlich“. Dass die beiden Standorte getrennt bewertet werden, suggeriere, dass es in Zweibrücken zu wenig Pflegepersonal gibt, „was aber überhaupt nicht stimmt“, so Finkler. Bei den Berechnungen sei überdies zu pauschal vorgegangen worden. Als Beispiel nannte er das Einsetzen einer Hüftprothese: „Da haben wir 40-jährige Patienten, die sind gleich wieder topfit, wir haben aber auch 90-Jährige, wo die Pflege dann sehr intensiv ist.“ Der Atlas schere alle Fälle über einen Kamm, auch das ein Umstand, der das ganze Werk wenig aussagekräftig mache, so Finkler.

Die Anzahl der Pflegekräfte des Nardini-Klinikums im Atlas – 300 werden hier ausgewiesen – stimmt auch nicht. Finkler: „Wir haben von 2018 bis 2024 die Anzahl der Vollzeitkräfte in der Pflege von 280 auf 315 erhöht.“ Während der Trend deutschlandweit abwärts zeige, habe man an den Nardini-Standorten Zweibrücken und Landstuhl das Pflegepersonal erhöht, betont Finkler. Ab und zu gebe es einen Mangel an Pflegepersonal, bedingt durch Krankheit, Urlaub und hohes Patientenaufkommen, grundsätzlich aber seien Patienten an beiden Standorten des Nardini-Klinikums „pflegerisch gut versorgt“, versichert Finkler.

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