Zweibrücken Noch einmal Meister – und Schluss!

Meisterliche SG Rimschweiler/Hornbach (hinten von links): Melina Lohr, Jacqueline Lohr, Kiara Kiefer, Hanna Wolf, Annika Gentes
Meisterliche SG Rimschweiler/Hornbach (hinten von links): Melina Lohr, Jacqueline Lohr, Kiara Kiefer, Hanna Wolf, Annika Gentes und Sophie Enkler sowie (vorne von links) Leona Welsch, Jana Sefrin, Lea Baumann, Luisa Welsch und Hannah Unterspann sowie (liegend) Torfrau Leonie Freyer.

«ZWEIBRÜCKEN/HORNBACH.» Acht Jahre Mädchenfußball, garniert mit etlichen Meisterschaften und Pokalsiegen, stehen bei der Spielgemeinschaft Rimschweiler/Hornbach vor dem Aus. „Es sind einfach keine Mädels mehr da, die Fußball spielen wollen“, ist Ralf Weinmann, Koordinator für den Mädchenfußball in der SG, ratlos. Die Frauen von Rimschweiler/Hornbach holten sich den Titel in der Bezirksliga und steigen in die Landesliga auf.

Der Mädchenfußball tut sich schwer im Fußballkreis Pirmasens/Zweibrücken. Nachdem die einstige Hochburg Harsberg/Schauerberg in dieser Saison erstmals keine Mädchenmannschaft mehr melden konnte, folgt jetzt mit der SG Rimschweiler/Hornbach wohl der nächste Verein. Fast ein Jahrzehnt betrieben Mädchen hier das Spiel mit dem Ball. „Wir haben alles versucht. Werbung gemacht, Trainingseinheiten angeboten – aber es tut sich nichts“, sagt Weinmann. „Vielleicht waren wir auch zu erfolgreich. Da haben sich Anfängerinnen nicht so getraut“, mutmaßt er, dass die vielen Erfolge vielleicht auch ihre Schattenseiten haben. Lemberg/Obersimten konnte zwar alle drei Alterskonkurrenzen besetzen, belegte aber durch Personalnot und Umbruch nur hintere Plätze. Außer dem SV Lemberg schaffte es nur noch der VfB Rotenstein Münchweiler, eine D-Juniorinnen-Mannschaft an den Start zu schicken, was als „Keimzelle“ für die folgenden Altersgruppen der U14 und der U16 gilt. Die letzte Mädchen-Fußballmannschaft in Rimschweiler und Hornbach handelte sich am letzten Spieltag der Landesliga Westpfalz noch ein Entscheidungsspiel um den Titel ein. Ein Unentschieden gegen Kottweiler/Schwanden hätte gereicht, und das Team von Hans-Peter Schmidt, Martin Ramminger und Thomas Hüther wäre schon durch gewesen, hätte zum Abschluss den Titel feiern können. Doch dann das: In Rimschweiler lag die U16 der SG durch ein Tor von Melina Lohr mit 1:0 (35.) in Führung. Die Gäste glichen gleich nach Wiederanpfiff durch Angelina Castro aus. Letzte Spielminute, Freistoß für Kottweiler: Chandra Kolb schießt, trifft den Pfosten, und der Ball spritzt von dort ins Tor – 1:2, Abpfiff. Beide Teams standen danach mit 31 Punkten auf Platz eins, es kam zum Entscheidungsspiel. Das verlief in Bruchmühlbach ähnlich spannend. Rimschweiler/Hornbach lag nach Treffern von Hanna Wolf und Luisa Welsch mit 2:0 vorne. Kottweiler/Schwanden glich durch zwei Tore von Kolb zum 2:2 aus, ehe Wolf neun Minuten vor dem Ende der 3:2-Siegtreffer gelang. Im vorerst letzten Mädchen-Spiel bei der SG Rimschweiler/Hornbach gab’s so dann doch noch mal eine Meisterschaft zu feiern. „Ein toller Abschluss“, freute sich Weinmann. Beste Torschützinnen waren Hannah Unterspann, Luisa Welsch (beide 22 Treffer ) und Hannah Wolf (17). Mit Leona Welsch, Lara Loch, Sophie Enkler, Melina Lohr, Lea Baumann und Kiara Kiefer kicken sechs noch verbleibende B-Juniorinnen in der kommenden Saison im saarländischen Einöd in einer U16-Mädchen-Spielgemeinschaft mit Einöd, Medelsheim und Blieskastel mit. Die SG-Frauen-Mannschaft holte sich die Bezirksliga-Meisterschaft mit einer Niederlage in Ruppertsweiler. „Die waren in der Rückrunde stark, weil zwei Mädels vom 1. FC Saarbrücken zurückgewechselt waren“, weiß Weinmann. Luisa Welsch (24), Melanie Boßlet (14), Unterspann (13) und die aus Dietrichingen stammende Monika Bernhard (12) trafen am häufigsten ins gegnerische Gehäuse. Geplant war, in der kommenden Saison mit zwei Frauen-Teams zu spielen – in der Landesliga und in der Bezirksliga. „Da sich jetzt aber einige Mädchen abgemeldet haben, ist nicht sicher, ob wir mit einer zweiten Mannschaft in der Bezirksliga antreten können“, erklärt Weinmann.

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