Zweibrücken Noch nicht clever genug

Die Gegner attestierten dem Team des TV Rieschweiler noch viel Steigerungspotenzial.
Die Gegner attestierten dem Team des TV Rieschweiler noch viel Steigerungspotenzial.

«WAIBLINGEN.»Bei der Endrunde der deutschen Prellball-Meisterschaften im schwäbischen Waiblingen am Wochenende hat die Männermannschaft des TV Rieschweiler den elften Platz belegt (wir berichteten gestern kurz). TVR-Trainer Manfred Hettrich war damit zufrieden, er hatte so eine Platzierung erwartet. Seine junge Truppe indes hatte insgeheim mit einem Platz unter den ersten Sechs geliebäugelt.

„Die Jungs haben am Ende zugegeben, dass meine Einschätzung richtig war“, sagte Hettrich lachend, der nach rund sieben Jahren als Staffelleiter der Frauen-Bundesliga Süd noch den Meister ehrte und nun den Job an den Nagel hängt. Dass es nicht mehr wurde als Rang elf, lag laut Hettrich an zwei Faktoren: „Wir haben nur in Normalform gespielt und nicht mehr. Und für die Gegner waren wir keine Unbekannte mehr. Die Berliner haben zum Beispiel genau gewusst, wo sie bei uns hinschlagen müssen.“ Die junge TVR-Mannschaft konnte bei ihrer zweiten Endrundenteilnahme vor allem in den ersten Spielen samstags und sonntags ihre Nervosität nicht ablegen. Gegen den TV Zeilhard lief die Mannschaft, die in der Aufstellung Maic und Alexander Volnhals, Niklas Speer, Niklas Resch, Dietrich Beck und Leo Hettrich antrat, gleich einem Rückstand hinterher. In der Folge produzierte die TVR-Truppe, die sich als Vierter der Bundesliga Süd qualifiziert hatte, einige leichte Fehler. Durch Fehlentscheidungen des schwachen Schiedsrichtergespannes ließen sich die TVR-Jungs zudem mehr aus dem Rhythmus bringen als die erfahrenen Zeilharder. Am Ende stand eine 32:38-Niederlage. Im Spiel gegen den Deutschen Meister der Jahre 2016 und 2017, den TSV Marienfelde aus Berlin, begann das Hettrich-Team konzentriert. Gegen den Mitfavoriten, der am Ende Dritter wurde, zeigte es sein bestes Spiel. Kurz vor Schluss lag Rieschweiler immer noch knapp vorne. Aber die Berliner, die älteste Mannschaft der Endrunde, erspielte praktisch mit dem Schlusspfiff ein 35:35-Remis. Im Spiel gegen den ATV Bonn knüpfte Rieschweiler an dieses Niveau an. Gegen die ebenfalls zu den jüngeren Teams zählenden Bonner erspielten die TVR-Spieler einen umjubelten 33:26-Sieg. Gegen das Bremer Team des SG Arbergen-Mahndorf, den Zweiten der Bundesliga Nord, wechselte die Führung ständig. Beide Mannschaften haderten mit dem Schiedsrichter. Am Ende siegte Mahndorf glücklich mit 36:34. Im letzten Gruppenspiel traf Rieschweiler dann auf den Ersten der Bundesliga Mitte, den TuS Meinerzhagen. Der Vizemeister von 2018 und spätere Vizemeister von 2019 zeigte der TVR-Mannschaft die Grenzen auf. Trotz der 31:37-Niederlage war Coach Hettrich aber nicht unzufrieden. Im Vorjahr waren seine Jungs mit 28:40 noch deutlich unterlegen. Am zweiten Tag ging es für die TVR-Mannschaft um die Plätze sieben bis zwölf. Gegen den TV Frisch Auf Altenbochum erreichte aber wieder keiner der Spieler Normalform – Altenbochum erwischte zudem einen guten Tag und siegte mit 40:35. „Das war das schlechteste Spiel an diesem Wochenende“, fand Hettrich. In der letzten Begegnung ging es für Rieschweiler dann darum, wenigstens ein Team hinter sich zu lassen. Hier fing sich der TVR wieder und gewann gegen den Linden-Dahlhauser TV mit 38:35, was im Endklassement zu Platz elf reichte. Hettrichs Fazit: Seiner jungen Truppe fehlte noch etwas Cleverness und Konstanz. „Aber auch die Gegner haben uns viel Steigerungspotenzial attestiert“, freute er sich.

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