Zweibrücken Rollstuhl-Stammtisch geht in zweite Auflage

Uta Brocke hat den Zweibrücker Rollstuhl-Stammtisch ins Leben gerufen.
Uta Brocke hat den Zweibrücker Rollstuhl-Stammtisch ins Leben gerufen.

Ein voller Erfolg sei die Premiere des Zweibrücker Rollstuhl-Stammtischs gewesen, berichtete Veranstalterin Uta Brocke. Für die Neuauflage Ende Juni wünscht sie sich, dass vor allem zwei Personengruppen vermehrt mitmachen.

Sechs Rollstuhlfahrerinnen, ein Fahrer und fünf Begleitpersonen trafen sich im Mai zum ersten Rollstuhl-Stammtisch in Valentins Biergarten. „Alle waren total begeistert, das war ein richtiger Erfolg“, erzählt Uta Brocke glücklich, die die Veranstaltung ins Leben gerufen hat. „Am Anfang war ich super aufgeregt, ich wusste ja nicht, ob jemand kommt. Ich war so erleichtert, als die ersten angekommen sind.“

Die Mitglieder ihrer „bunten Truppe“ seien hauptsächlich mittleren Alters. „Wir haben auch eine Frau, die ist schon über 80, total süß. Und eine Frau um die 20, aber die will nicht mehr kommen, wenn keine Leute in ihrem Alter dabei sind. Da brauchen wir also noch mehr“, sagt Brocke. Auch mehr Männer hätte sie gerne dabei.

Freudentränen in den Augen

Ohne die Begleitpersonen sei es nicht möglich, sich im Biergarten zu treffen, da keine Rampen vor der Theke seien. „Die haben uns dann die Getränke geholt und die Tische zusammengerückt. Und die Leute haben uns angeguckt wie die bunten Hunde“, berichtet Uta Brocke und lächelt. Auch die Toilette sei nicht barrierefrei.

Erfolge für die Rollstuhlfahrer gibt es bezüglich des Bordsteins an der Festhalle. Dort ist momentan eine Baustelle. „Der Bordstein sollte wieder hoch gebaut werden. Aber dann habe ich beim Bauamt angerufen, und der Herr hat sich sehr nett dafür eingesetzt.“ Jetzt werde der Absatz niedriger, berichtet sie erfreut. Denn mit hohem Bordstein sei diese Stelle für Rollstuhlfahrer „nahezu lebensgefährlich“.

Der Stammtisch diene zum Austausch mit anderen Rollstuhlfahrern. Denn diese könnten die spezifischen Probleme einfach besser verstehen. „Eine Frau hatte Tränen in den Augen vor Freude, weil sie sonst immer alleine und einsam ist und jetzt Kontakte knüpfen konnte“, erzählt Brocke. Um mehr Menschen anzulocken, möchte sie einen Zettel im Innenstadtbüro aushängen, denn „ein paar mehr würden uns helfen, ernst genommen zu werden“. Auch der Behindertenbeauftragte der Stadt, Jens Naab, möchte den Stammtisch besuchen, dessen zweite Auflage am Freitag, 28. Juni, um 18.30 Uhr in Valentins Biergarten stattfindet.

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