Zweibrücken / Saarbrücken Saarbrücken will Outlet-Erweiterung nicht hinnehmen

Saarbrücken will seine Innenstadt – hier der St. Johanner Markt – schützen.
Saarbrücken will seine Innenstadt – hier der St. Johanner Markt – schützen.

Saarbrücken will wie andere saarländische Städte weiterhin gegen die geplante Erweiterung des Zweibrücker Outlets vorgehen. Dafür will die Landeshauptstadt auch Schützenhilfe aus Frankreich rekrutieren.

Saarbrücken will nach der Zurückweisung des Widerspruchs durch das Land Rheinland-Pfalz keine Klage im Raumordnungsverfahren einreichen, sondern sich auf das Bebauungsplanverfahren konzentrieren. Das sagte Saarbrückens Stadtpressesprecher Thomas Blug auf Anfrage. Ziel der Stadt Saarbrücken bleibe es, eine Erweiterung des Zweibrücker Outlets zu verhindern.

Sobald der Bebauungsplan für die Erweiterung beschlossen ist, besteht die Möglichkeit des formalen Klagewegs. Blug: „Saarbrücken wird mit den Partnern im Saarland und der französischen Grenzregion alle rechtlichen Schritte gegen das Vorhaben prüfen.“

Blug bezeichnet Saarbrücken als „das lebendige Oberzentrum unserer Region“ . Hunderttausende strömten wöchentlich in die saarländische Landeshauptstadt, zum Einkaufen, wegen der kulturellen Angebote und der Gastronomie, zum Arbeiten oder Studieren. „Nicht ohne Grund zählt die Saarbrücker Bahnhofstraße zu den besucherstärksten Einkaufsstraßen Deutschlands“, so Blug. Saarbrücken werde seine Innenstadt weiter von Lärm und Abgasen entlasten, habe die Fußgängerzone um den St. Johanner Markt um 50 Prozent erweitert, plane in der kompletten City Tempo 30 und werde den Radverkehr stärken.

Die Einkaufsstadt Saarbrücken soll so aufgestellt werden, dass sie der Konkurrenz durch den Online-Handel und dem veränderten Kundenverhalten trotzen kann. Laut Blug wird auf Neuausweisungen von Einzelhandelsflächen auf der grünen Wiese verzichtet, um die bestehenden Anbieter in der Innenstadt zu schützen. Blug: „Die geplante Erweiterung des Zweibrücker Outlets widerspricht allen Grundsätzen einer nachhaltigen und zeitgemäßen Planung.“

Der Pressesprecher weist darauf hin, dass es öffentliche Förderprogramme gibt, mit dem Ziel, die Innenstädte zu stärken. Diesen widersprächen Erweiterungspläne auf der grünen Wiese. „Solche Vorhaben dürfen keine Schule machen.“ Deshalb sei man im Austausch mit den zuständigen Gremien, den Gewerbetreibenden, dem Handelsverband und der IHK Saarland, den saarländischen Kommunen und den französischen Grenzgemeinden.

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