Zweibrücken „Schlussdrittel“ entscheidet gegen SV

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ZWEIBRÜCKEN (cm). Die Zweibrücker Drittliga-Handballer haben auch das zweite Heimspiel der jungen Saison verloren. Am Samstag unterlagen sie der als Meisterschaftsanwärter gehandelten TGS Pforzheim mit 22:28 (12:12) (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte).

Den Zuschauern in der Westpfalzhalle eröffnete sich ein unrhythmisches Spiel. Pforzheim führte nach 18 Minuten 10:4, hatte in der schnellen Partie bis dahin schon seine ganze Erfahrung ausgespielt. Dann aber folgte das „Drittel“ des SV. Zur Halbzeitpause stand es 12:12, nach Wiederbeginn erhöhten Robin Egelhof und Flo Enders auf 14:12. Und bis zur 38. Spielminute, Philipp Hammann hatte getroffen, hielt mit 16:15 eine Führung. Das „Schlussdrittel“ des 60-Minüters dominierten dann allerdings wieder die Gäste. Mit Florian Taafel und Torhüter Daniel Sdunek hatten sie die auffälligsten Akteure auf der Platte. Hatte der 35 Jahre alte Keeper insbesondere in der Anfangsphase der Begegnung auch einige Male Glück, dass Torwürfe der Zweibrücker ans Torgebälk klatschten, so wurde er in der Schlussviertelstunde zum kaum mehr zu überwindenden Hindernis. Einzig Florian Enders vermochte ihn zum 20:21 noch einmal zu überlisten. „Wir hatten vor der offensiven Zweibrücker Abwehr durchaus Respekt“, gestand der vor der Saison vom Bundesligaaufsteiger TV Bittenfeld nach Pforzheim gewechselte Sdunek. „Zum Glück ist es uns gelungen, die einfachen Kontertore der Zweibrücker zu unterbinden“, bestimmte er einen Schlüssel zum Erfolg am Samstag. Damit ging er auf das gute Rückzugsverhalten seiner Vorderleute ein. Die zudem mit Spielertrainer Andrej Klimovets und Wolfgang Taafel einen präsenten Innenblock in ihrer aggressiv arbeitenden 6:0-Abwehrformation aufboten. „Heute wäre vielleicht etwas mehr drin gewesen“, haderte SV-Trainer Stefan Bullacher angesichts der sich in der Schlussphase erhöhenden Fehlerquote seines Teams. „Allerdings war die Qualität der TGS Pforzheim heute auch zu groß, so dass die Gäste völlig verdient gewonnen haben.“ Zwei Faktoren waren entscheidend. Zum einen das wesentliche effektivere Spiel der Pforzheimer über den Kreis. Zum anderen die schiere Wurfgewalt von Pforzheims Torjäger Florian Taafel. Der 1,95 Meter große Rückraumlinke hatte in der entscheidenden Phase keinen Fehlwurf und am Ende 13 Treffer auf seiner Schützenkarte stehen. Bis in die 50. Spielminute, Stand 21:23, war der SV dran. Anders als Taafel unterliefen Tim Burkholder und Max Sema dann aber unglückliche technische Fehler, scheiterten Florian Enders, Kubo Balaz und der beste SVler, Robin Egelhof, mit ihren Würfen aus der zweiten Reihe. Pforzheim nahm diese Geschenke dankend an, entschied mit dem 28:22 die Partie und leitetet eine kleine Feier anlässlich des ersten Saisonsiegs ein. Die 64er müssen sich derweil an Phasen zwischen der 18. und 30. Spielminute aufrichten. Da nämlich kämpfte man sich nach 4:10-Rückstand, zwei Treffern Egelhofs und schließlich einer 5:0-Serie in den letzten sieben Minuten der ersten Hälfte ins Spiel zurück. Marcin Waryas besorgte das 12:12. Ladi Kovacin im Zweibrücker Tor hatte in dieser Phase mit seinen Paraden großen Anteil daran, dass es noch einmal spannend wurde. Erkennbar war allerdings auch in diesen Minuten, dass die 64er einen deutlich größeren Aufwand betreiben müssen, um zu Torabschlüssen zu kommen als die Gäste. Zudem kostete die Aufholjagd erkennbar Kraft – Kraft die der jungen SV-Truppe in der Schlussphase dann fehlte, als sich die Routine und Cleverness auf Gästeseite durchzusetzen vermochte. Durch diese zweite Heimniederlage sind die Zweibrücker Löwen aufgrund ihres relativ schlechten Torverhältnisses in der Tabelle abgerutscht. Am kommenden Sonntag gastieren sie nun beim starken Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang, der am Samstag mit einem 28:27-Auswärtserfolg der zweiten Mannschaft der Rhein-Neckar-Löwen die erste Niederlage beibrachte. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Yannic Klöckner (ab der 51.) im Tor – Robin Egelhof 9 Tore, Florian Enders 4/2, Tim Burkholder 2/1 – Philipp Hammann 2, Benni Zellmer 1 – Max Sema - Nils Wöschler 2, Marcin Waryas 2, Patrick Bach, Kubo Balaz, Nils Abel TGS Pforzheim: Daniel Sdunek und Jonathan Binder (bei einem 7m) im Tor – Nils Brandt 1, Valentin Hörer 2 – Florian Taafel 13/3 – Marco Kikillus 7, Guillem Miro Gea – Davor Sruk 4 – Andrej Klimovets 1, Florian Rost, Hagen Körner, Julian Rost, David Hoffmann, Filip Prsa Spielverlauf: 0:2, 1:5 (10.), 4:10 (18.), 7:12 (23), 12:12 (Hz.) – 14:12 (33.), 17:17 (40.), 19:20 (45.), 21:23 (50.), 22:28 – Zeitstrafen: 14:8 Min. – Siebenmeter: 3/3 – 5/3 – Beste Spieler: Egelhof, Kovacin (1.Hz.) – Taafel, Sdunek – Zuschauer: 430 – Schiedsrichter: David Homa und Oliver Mehl (Fürth).

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