Zweibrücken Senioren: Zuhause leben und Hilfen von Haus Kana nutzen

Die energetische Sanierung der Reihenhäuser in der Ontariostraße ist weit vorangeschritten.
Die energetische Sanierung der Reihenhäuser in der Ontariostraße ist weit vorangeschritten.

Pläne, ein Mietshaus für ältere Mitbürger direkt ans Seniorenheim Haus Kana anzubauen, haben sich zerschlagen. Nun soll es aber bald gleichwertigen Ersatz geben.

Ganz so, wie es vor knapp drei Jahren unter dem Stichwort „Wohnen-plus“ mal gedacht war, ist es am Ende nun doch nicht gekommen. Trotzdem bleibt der Kerngedanke des Projekts in der Canadasiedlung am Leben. Nämlich, dass Wohnblocks seniorengerecht ausgestattet werden. Und dass die älteren Leute, die dort in ihren privaten vier Wänden einziehen, auf Wunsch auf die Hilfen und Dienstleistungen aus dem benachbarten Seniorenwohnheim Haus Kana zurückgreifen können.

„Bei ,Wohnen-plus’ wollten wir zwei Mietshaus-Neubauten errichten und mit einem Durchgang direkt ans Haus Kana andocken“, erinnert Jörg Eschmann an die ursprünglichen Pläne. Der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau erläutert, dass die Mieter dieser Neubauten gegen Bezahlung das Speisenangebot des Hauses Kana hätten nutzen und bei Bedarf dessen medizinische, pflegerische oder auch Notrufdienstleistungen hätten wahrnehmen können. Das Haus Kana wird vom Diakoniezentrum Pirmasens betrieben.

Wie Wohnen-plus, nur ein bisschen anders

„Weil die Preise am Bau zuletzt regelrecht explodiert sind, konnten wir als Gewobau dieses Vorhaben aber leider nicht verwirklichen“, bedauert Eschmann. Daher mache sein Unternehmen aus der Not eine Tugend und besinne sich auf zwei bereits bestehende Wohnblocks in unmittelbarer Nachbarschaft: Die Häuser in der Ontariostraße 21 und 23 sind seit Jahren ungenutzt. „Weil sie der Gewobau gehören und ohnehin leerstehen, haben wir direkten Zugriff darauf und können sie in Ruhe altersgerecht und in Teilen barrierefrei umbauen.“ Für die künftigen Bewohner sei der Weg zum Haus Kana nur unwesentlich weiter, als er dies beim alten „Wohnen-plus“-Projekt gewesen wäre. Somit könnten sie die Betreuungs- und Notfallangebote des Diakonie-Seniorenheims nutzen.

Jörg Eschmann
Jörg Eschmann

2024 soll der Umbau der beiden Mietshäuser Ontariostraße 21 und 23 beginnen. Die bisherige Anzahl von sechs Wohnungen pro Block soll durch Aufstockung auf je acht erhöht werden. Die Gewobau will sie mit Aufzügen, einem behindertengerechten Neuzuschnitt der Zimmergrößen und großzügiger dimensionierten Schlaf- und Badezimmern ausstatten. Saniert und modernisiert wird auch das Nachbargebäude Ontariostraße 25: „Dort gibt es aber keine Aufstockung“, möchten Jörg Eschmann und die Gewobau diesen Block bei sechs Wohnungen im üblichen, nicht speziell seniorengerechten Standard belassen. Indem die drei bislang leeren Blocks wiederbelebt werden, liegt man nach Ansicht des Geschäftsführers auf der Linie der Bundesregierung: „Die empfiehlt ja ebenfalls, dass man lieber bestehende Gebäude sanieren und neu nutzen sollte als einfach nur immer mehr Neubauten zu errichten.“

Mehrere Nachbarhäuser sind bald fertig saniert

Die Canadasiedlung liegt inmitten jenes Gebiets in Zweibrücken, in dem Modernisierungsprojekte mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Soziale Stadt“ unterstützt werden. Davon profitiert die Gewobau auch beim derzeitigen Ausbau ihrer Mietshäuser in der Ontariostraße 31, 33, 35, 39 und 41. „Die ersten beiden Blöcke sind fertig, die anderen folgen bald“, berichtet Jörg Eschmann, dass diese Häuser energetisch gedämmt wurden; auch die Kellerdecken. Neue Fenster wurden eingesetzt und die Dächer energiesparend umgerüstet.

Apropos Energie: Bis die Stadt Zweibrücken ihre eigene Wärmeplanung erstellt hat, wird die Gewobau in der Canadasiedlung nicht warten müssen. Denn schon heute sind all ihre Wohnblocks dort an das Fernwärmenetz der Stadtwerke-Tochter WSZ (Wärmeservice Zweibrücken GmbH) angeschlossen.

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