Zweibrücken Ukraine: DRK bittet, auf Sachspenden vorerst zu verzichten

Die Solidarität mit der Ukraine ist riesig. Das DRK und der Verein „Zukunft zusammen“ informieren über Hilfsangebote.
Die Solidarität mit der Ukraine ist riesig. Das DRK und der Verein »Zukunft zusammen« informieren über Hilfsangebote.

Mit einem Appell an die spendenbereite Bevölkerung bittet DRK-Kreisgeschäftsführer darum, von Sachspenden abzusehen. Ein Transport ins Kriegsgebiet sei nicht möglich und es gebe keine nötigen Kapazitäten. Stattdessen gibt es ein Spendenkonto.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) erhält derzeit etliche Anfragen zur Lage in der Ukraine. Der Kreisverband Südwestpfalz informiert nun, dass Sachspenden aktuell nicht angenommen werden können. Kreisgeschäftsführer Hans Prager informiert, dass man vor Ort ausreichend versorgt sei und ein Transport ins Kriegsgebiet unmöglich sei. „Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern die humanitäre Arbeit“, erklärt er. Die Schwestergesellschaften des Polnischen und Ukrainischen Roten Kreuzes haben laut Prager darauf hingewiesen, dass keinerlei Kapazitäten bestehen, um nicht koordinierte Spenden anzunehmen. Auch das Internationale Rote Kreuz habe davor gewarnt, dass solche Lieferungen zu einem „Infarkt lebenswichtiger Versorgungslinien“ führen könnten.

Der Kreisverband prüfe bereits mögliche Unterkünfte und Versorgungswege für Geflüchtete, die nach Zweibrücken kommen. „Die oft diskutierten Unterkünfte auf dem Flughafen haben wir zwar im Blick, könnten aber nur mit sehr hohem Aufwand reaktiviert werden“, betont Prager. Grund dafür sei, dass das Sozialzelt mit Küchentrakt, Wäscherei und Speisesaal nicht mehr stehe, und zudem wintertaugliche Sanitärcontainer beschafft werden müssten.

Um dennoch sofort helfen zu können, hat das DRK ein zentrales Spendenkonto eingerichtet. Es sei zur Zeit die „effektivste Hilfe“, da das Geld direkt dem Ukrainischen Roten Kreuz zur Verfügung gestellt werde. Spenden können an folgendes Konto überwiesen werden: IBAN: DE63370205000005023307; BIC: BFSWDE33XXX; Stichwort: Nothilfe Ukraine.

Für Geflüchtete, die bereits nach Zweibrücken gekommen sind, hat der Verein „Zukunft zusammen“ viele Dinge für Kinder gesammelt, etwa Kinderbettchen, Kinderwagen, Kleidung und Spielsachen. Diese dürfen kostenlos abgeholt werden. Darauf macht Elke Hilgert aufmerksam, aktiv im städtischen Migrationsbeirat und dem Verein. Hilgert: „Es wurde sehr viel für Kinder bei uns abgegeben und wir möchten das gerne kostenlos an alle weitergeben, die aus der Ukraine zu uns kommen und Sachen für ihre Kinder brauchen.“ Die Spendenbereitschaft sei enorm gewesen. Sie würde sich sehr freuen, so Hilgert, wenn man mit den Spenden den Menschen, die quasi mit nichts hier eintreffen, etwas Gutes tun könne. Die Kindersachen können täglich, außer sonntags, ab 15 Uhr beim Verein „Zukunft zusammen“ in der Maxstraße 14 in Zweibrücken abgeholt werden.

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