Zweibrücken Verbandsliga-Zukunft offen

ZWEIBRÜCKEN. Der SVN Zweibrücken kämpft um sein künftiges Verbandsliga-Team. Kurz vor Ende der laufenden Saison hat sich die Situation beim insolventen Verein zugespitzt: Finden sich keine weiteren Sponsoren, dann erwägt Vereinschef Richard Denger den Verzicht auf den Verbandsliga-Startplatz.

„Ich mache es nicht, wenn wir nicht finanziell und sportlich abgesichert sind“, unterstreicht Denger gestern. Das heißt: Der SVN Zweibrücken wird in der Verbandsliga nur antreten, wenn er eine sportlich konkurrenzfähige Mannschaft zusammenbekommt und der vorgesehene Etat von rund 50 000 Euro gedeckt ist. „Einige Sponsoren sind dabei, aber es reicht nicht“, räumt Denger ein. „Die Verbandsliga kostet ja auch Geld, die Busfahrten, Physio ...“, zählt er auf. Wenn der SVN eine Mannschaft an den Start bringt, dann wird der Trainer Raphaél Laghnej heißen, betont Denger. Der Vertrag mit dem Trainer wurde zum 30. April aufgelöst. Das sei erforderlich geworden, weil Laghnej in Hessen ein Referendariat begonnen habe – der 42-Jährige will Lehrer werden. „Wir waren gezwungen, einen Aufhebungsvertrag zu machen“, sagt Denger. Künftig dürfe Laghnej nur noch bis zu 23 Stunden wöchentlich für den SVN arbeiten. Das würde im Fall des Verbandsliga-Starts vertraglich neu geregelt. „Wir haben Verständnis für ihn“, betont Denger und ergänzt, dass Laghnej nach wie vor „bei uns richtig eingebunden ist“, er bei der Kaderplanung sehr rührig sei. Zehn bis zwölf Spieler hätten Laghnej bislang zugesagt, in der Verbandsliga für die Niederauerbacher auflaufen zu wollen. Das reiche allerdings nicht, um eine Mannschaft zu melden. „Höchstens 20 Spieler“, benennt Denger die Kadergröße – so die Finanzierung klappt. Dass das Geld, das Sponsoren zur Verfügung stellen, nur dem Spielbetrieb zugutekommen werde, hatte Insolvenzverwalter Jürgen Roth mehrfach betont. Die Altschulden könnte der Verein aus den Umsätzen des Wirtschaftsbetriebs und den Mitgliedsbeiträgen bedienen, so der Plan, der auch bei der Gläubigerversammlung besprochen wurde. Bis zum 20. Juni muss der SVN eine Mannschaft für den Verbandsliga-Spielbetrieb anmelden, erklärt Spielleiter Jürgen Veth. Zieht der SVN bis dahin zurück, wird es einen Absteiger weniger geben. „Wir stehen im Kontakt mit dem Verein“, sagte Veth, „damit wir gleich reagieren können.“ Denger will keine Hängepartie wie zuletzt vor der Oberliga-Saison. „14 Tage werden wir noch brauchen“, sagte Denger. Heute Abend steht eine Sitzung an, an der auch Laghnej teilnimmt. Denger wird noch Gespräche mit dem Insolvenzverwalter führen, dann fallen die Würfel. Eine Perspektive für den Nachwuchs hat sich der SVN Zweibrücken mit dem Jugendförderverein Südwestpfalz geschaffen, in dem er mit dem MTV Pirmasens kooperiert. Künftig werden alle Jugendteams beider Vereine, von den A-Junioren bis zu den Bambini, als JFV antreten. Vorangegangen waren Gespräche mit den Fußballvereinen in Hornbach, Contwig und Rimschweiler. Sie brachten aber kein Ergebnis. (daa)

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