Zweibrücken Von vielen Positionen gefährlich

Die schnelle Renatá Szabó schuf Räume für ihr Team und traf gegen Bassenheim neunmal.
Die schnelle Renatá Szabó schuf Räume für ihr Team und traf gegen Bassenheim neunmal.

«Zweibrücken.» Gelungener Abschluss einer gelungenen Vorrunde: Gestern bestätigten die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken durch den 36:29 (20:11)-Sieg gegen den direkten Konkurrenten TV Bassenheim, dass sie derzeit mit Recht Tabellenplatz drei belegen. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten die Zweibrückerinnen einen richtig guten Handball.

„Ich bin absolut zufrieden. Über weite Strecken war das sehr gut“, resümierte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Seine Mannschaft erwischte einen Top-Start ins Top-Spiel zum Vorrundenende: Der torgefährliche Rückraum mit Renatá Szabó, Katharina Koch und Lucie Krein, vor dem Bassenheims Trainer Wolfgang Becker seine Abwehr gewarnt hatte, war vom Anwurf weg präsent. Vor allem Szabó bereitete der Bassenheimer Abwehr durch ihr starkes Eins-gegen-eins-Spiel erhebliche Probleme. Die schnelle Spielerin schuf Räume, die Koch und Krein, später auch Levke Worm, für erfolgreiche Distanzwürfe nutzten und traf immer wieder selbst. Die Außenspielerinnen Annalena Frank und Kim Pfeifer waren von Beginn an torgefährlich, auch das Spiel über Kreisläuferin Laura Witzgall funktionierte. Nur eine fand etwas schwerer ins Spiel: Zweibrückens Torhüterin Daphne Huber. „Die ersten zwölf Minuten waren gar nichts“, sagte sie selbstkritisch und freute sich, dass ab der 13. Minute auch ihre Leistung richtig gut wurde. Mehrere freie Würfe, unter anderem zwei Siebenmeter, entschärfte sie. „Als die Abwehr nicht so sicher stand, war Daphne da, als Daphne ein paar Probleme hatte, stand die Abwehr. Alles gut“, analysierte Lydorf die Defensivleistung über 60 Minuten. Und zwischendurch? Da klappte es in Abwehr und bei der Torhüterin. 11:7 führten die Zweibrückerinnen, als Huber auch noch zu halten begann. Jetzt wurde es richtig bitter für Bassenheim. Bis zur 23. Minute zog Zweibrücken auf 18:9 weg. Völlig verdient. Wie schnell der SV auf den Beinen und gedanklich unterwegs war, zeigte sich exzellent in der 19. Minute: Huber hielt, der Ball wurde rausgespielt. Worm erkannte, dass Bassenheim noch nicht vollständig zurück in der Abwehr war und Pfeifer rechts frei stand. Pass über 22 Meter, Turbo Pfeifer verwandelte zum 14:8. Noch etwas zeichnete die Zweibrückerinnen gestern aus: Drohte Zeitspiel, wurden sie nicht hektisch, sondern spielten ihre Chance ruhig zu Ende und trafen meist. Nach dem 18:9 für den SV nahm Becker die zweite Auszeit auf Bassenheimer Seite. Er hatte zuvor schon eindringlich an seine Abwehrspielerinnen appelliert: „Ihr müsst früher raus.“ Er wiederholte das noch mal und forderte: „Hallo, aufwachen!“ Aber Zweibrücken blieb am Drücker. Den Platz, den die TVB-Defensive weiter ließ, nutzten die SV-Handballerinnen und gingen mit einer komfortablen 20:12-Führung in die Kabine. Erst im zweiten Spielabschnitt trat deutlich zu Tage, warum Bassenheim Platz vier hinter Zweibrücken belegt. Jetzt entwickelte sich das im Vorfeld erwartete Spiel auf Augenhöhe. Auch die Bassenheimerinnen waren nun von vielen Positionen torgefährlich. Was Lydorf etwas fuchste: „Im zweiten Abschnitt haben wir das phasenweise nicht mehr ganz so gut verteidigt bekommen wie im ersten Abschnitt“, bemängelte er. Der SV schaltete zwischendurch immer mal wieder den Turbo ein. Gegenstoß Koch: Tor; Gegenstoß Schlicker: Tor. Die Gefahr, dass Bassenheim noch mal gefährlich nah kommen könnte, bestand aber zu keinem Zeitpunkt. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber - Szabó (9), Koch (7), Krein (7) - Pfeifer (3), Frank (2) - Witzgall (1) - Sohns (2), Schlicker (3), Hartfelder TV Bassenheim: Balmert, Gabriel - Eiffler (4), Schubert (5), Wambach (2) - Hommen (3/1), Richter (9/4) - Christina Henn (1) - Riehl, Israel (1), Stephanie Henn (1), Schmitz (3) Spielfilm: 3:0 (5.), 5:3 (8.), 11:6 (13.), 19:9 (26.), 20:12 (Halbzeit), 24:14 (42.), 32:26 (57.), 36:29 (Ende) - Siebenmeter: 4/3:7/5 - Zeitstrafen: 4:3 - Beste Spielerinnen: Szabó, Krein, Koch - Schubert, Richter - Zuschauer: 90 - Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).

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