Zweibrücken VR-Bank Südwestpfalz: Gute Geschäfte, aber auch Sorgen

Von links die Vorstände Michael Knecht und Paul Heim sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Matheis.
Von links die Vorstände Michael Knecht und Paul Heim sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Matheis.

Im März hat die VR-Bank Südwestpfalz ihr 16.000. Genossenschaftsmitglied aufgenommen. Sorgen bereiten ihr aber die vielen Geldautomaten-Sprengungen in der Region.

Auf der Vertreterversammlung am Dienstagabend in der Zweibrücker Festhalle war von einer guten Geschäftsentwicklung die Rede. „Die Bilanzsumme wächst weiter“, erläuterte Bankvorstandschef Paul Heim in seinem Jahresabschlussbericht für 2023. Von 885,5 Millionen Euro im Jahr davor konnte man die Bilanzsumme zuletzt auf 894,8 Millionen Euro steigern. Die 63 stimmberechtigten Genossenschaftsvertreter in der Festhalle genehmigten den Jahresabschluss einstimmig und erlaubten die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 4,25 Prozent. Dieses Geld soll in den nächsten Tagen überwiesen werden; insgesamt gut 547.000 Euro. „Die Geschäftsentwicklung lässt sich wirklich sehen“, urteilte Heim und sprach von einem Ergebnis von 10.6 Millionen Euro nach Steuern, von 1,1 Millionen Euro Bilanzgewinn und 3,9 Millionen Euro Jahresüberschuss. Die Kreditvergabe an die Kunden ist gegenüber 2022 (damals 519,2 Millionen) zuletzt auf 517,7 Millionen Euro zurückgegangen. Dafür erhöhten sich die Kundeneinlagen bei der Bank leicht um eine Million Euro auf 748 Millionen Euro.

„Trotz allem steht nicht der Gewinn im Vordergrund“, pries der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Matheis das solidarische Genossenschaftsmodell und die Philosophie der VR-Bank Südwestpfalz, ganz nah bei den Leuten in der Region zu sein und sich hier auch mit Spenden und Sponsoring zu engagieren. Trotzdem mochte der christdemokratische Pirmasenser Alt-OB die Anwesenden in der Festhalle lieber nicht mit „Liebe Genossen“ anreden, sondern begrüßte sie schlicht als „Damen und Herren“.

In die Digitalisierung investieren

Paul Heim kündigte für die kommenden Jahre Zuwächse im Kreditgeschäft sowie „massive Investitionen in die Digitalisierung“ an. So habe man zuletzt das Serviceangebot VR-Sisy ausgeweitet. Vorstand Michael Knecht: „Dabei handelt es sich nicht um Avatare, sondern um echte Menschen, die unsere Kunden per Video beraten – zu Geschäften, wie man sie am Bankschalter macht.“ Beraten werde am Bildschirm in schallgeschützten Kabinen in den Geschäftsstellen Pirmasens, Zweibrücken, Rodalben und Waldmohr; auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten.

Dass man bei aller Digitalisierung den Menschen im Blick behalte, zeigt sich nach Paul Heims Worten etwa daran, dass die VR-Bank Südwestpfalz ihren 160 Mitarbeitern inzwischen pro Kalenderjahr zehn zusätzliche Urlaubstage genehmige. Einen Freizeitbonus in gleicher Höhe gebe es für frischgebackene Väter noch obendrauf. Beschäftigte, die Angehörige pflegen müssen, bekommen bis zu fünf Tage im Jahr extra frei.

Gesprengte Geldautomaten

„Im Frühjahr wurde unser Geldautomat im Contwiger Wasgau gesprengt, später der in Hornbach“, sprach Michael Knecht ein Thema an, das der VR-Bank Südwestpfalz Sorgen bereitet. „Wir haben jetzt viel in die Sicherheitstechnik investiert. Weitere Investitionen sind beauftragt.“ Um die Versorgung der Region mit Bargeld zu sichern, arbeite man auch mit der Sparkasse Südwestpfalz zusammen. Knecht: „Unsere Kunden können zurzeit die Sparkassen-Geldautomaten in Contwig, Vinningen und Thaleischweiler kostenlos mitnutzen. In Hornbach und Contwig wollen wir aber wieder eigene Automaten aufbauen.“

Zuletzt ist die Amtszeit von drei der sieben Aufsichtsratsratsmitglieder des Geldhauses ausgelaufen. Sie bleiben aber an Bord: Heike Jochum und Rolf Schlicher (beide Pirmasens) sowie der Zweibrücker Franz Kleberger wurden von der Vertreterversammlung einstimmig erneut in das Gremium gewählt. Weiterhin gehören dem Aufsichtsrat die Pirmasenser Bernhard Matheis (Vorsitzender), Thomas Gutsmuths (Stellvertreter), Tapani Braun und Daniel Goedel sowie Franz Windischmann aus Zweibrücken an.

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